Konferenzen und Sommerschulen
ERUA Online Biennale 2025 „Arts & Edges“
Online Biennale vom 28. bis 29. November 2025
Die ERUA Online Biennale 2025 „Arts & Edges“ stellt Projekte und Kooperationen an der Schnittstelle von Kultur, Zivilgesellschaft und Nachhaltigkeit vor: Dr. habil. Chiara Pierobon und ihre Studierende gewähren Einblicke zum bürgerschaftlichen Engagement in Frankfurt (Oder), hinzu kommen Beiträge des Bundesverbands Soziokultur e.V. zu ökologischen Mindeststandards in der Kultur, ein Interview mit der Künstlerin Joanna Rajkowska über ihre Kunstinstallation „Sorry” in Frankfurt (Oder) und Warschau sowie Präsentationen von Maria Ullrich zur Frankfurt–Słubice Pride und Michael Kurzwelly zum Slubfurt-Projekt. Darüber hinaus gibt es offene Workshops zu studentischen Kulturinitiativen, zu Lehrprojekten für regionale Kulturaktivitäten und zu künstlerischem Öko-Aktivismus.
Die Workshops bieten einen Raum, Kontakte zu knüpfen, Ideen auszutauschen und künftige Kooperationen im Hinblick auf die Biennale 2027 zu entwickeln. Neben der Teilnahme an einem der Workshops sind auch Zuhörende herzlich eingeladen. Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung auf Englisch und ausschließlich online stattfindet. Die Registrierung und das endgültige Programm sind ab dem 14. November verfügbar.
Sprache: Englisch
Ort: online
Zur Aktualität von Ruinen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
32. Tagung des Deutsch-Polnischen Arbeitskreises für Kunstgeschichte und Denkmalpflege, 4. bis 6. Dezember 2025
Das Interesse an funktionslos gewordenen, verfallenden Baustrukturen scheint auf eine lange Geschichte zurückzublicken. Dies belegen Beispiele des archäologischen Tourismus seit der Antike. Zu bestimmten Zeiten spielte die Betrachtung von Ruinen eine prägende Rolle in der europäischen Kultur, woran die Bilderwelten von Panini, Piranesi, C.D. Friedrich, pompejanische Salons und künstliche Ruinen in den Gärten europäischen Residenzen erinnern.
In der Spätmoderne, nicht zuletzt im Zeichen des „spatial turn“, kehrt die Ruine als Metapher der Kontingenz wieder. Diesmal steht sie nicht primär für Überdauern und für die Zeitlosigkeit des Imperialen oder Erhabenen. Vielmehr fungiert sie – entsprechend der Beschleunigung des Weltgeschehens – als Symbol für die Zeitenwenden der Moderne, für Transformationen, Schrumpfungsprozesse und für zerstörerische Gewalt der Kriege.
Während die Denkmalpflege in den westlichen Ländern mit gesetzlichem Schutz von funktionslos gewordenen Bahnhöfen, Industriekomplexen, Kasernen, Kirchen, zuletzt auch Kaufhäusern beschäftigt ist, läuft unter dem Radar von Institutionen etwas anderes ab. Die Verfallsprozesse wurden längst zum Faszinosum der weltweit vernetzten Urbex-Szene. Die morbide Aura der modernen Ruinen wird als ein Ausdruck des „Authentischen“ und als ein Gegenpol zur allumfassenden Ökonomisierung des Kulturguts wahrgenommen. Das Betreten verlassener Baukomplexe ist eine leibliche Erfahrung besonderer Art, ein Genuss von Atmosphären. Das immersiv Erlebte wird fotografisch verarbeitet und über die sozialen Medien an die entsprechenden communities gestreut. Doch jenseits unserer Wirklichkeit wird das Ruinenthema auch durch virtuell operierende Spiel- und Unterhaltungsindustrie genutzt: KI-generierte Filme und Games liefern auf Bestellung die begehrten, postapokalyptischen Szenarien. Somit steht die Ruine als Metapher für den Zustand des Planeten im Zeitalter des Anthropozäns.
Die Länder Mittel- und Osteuropas waren und sind leider auch gegenwärtig im besonderen Maße mit Kriegsruinen konfrontiert. Insofern bietet das Thema zahlreiche Ansätze als Leitmotiv der diesjährigen Tagung des Deutsch-Polnischen Arbeitskreises für Kunstgeschichte und Denkmalpflege.
Sie soll eine zeit- und raumbezogene komparatistische Zielsetzung verfolgen, Verbindungslinien und Brüche in der Ruinenreflexion ausleuchten.
Folgende Aspekte könnten eine Rolle spielen:
- Räumliche und zeitliche Spielarten der Ruinenreflexion
- Kriegsruinen und Identitätsfragen
- Posttransformatorische Verfallslandschaften
- Atmosphären und leibliche Erfahrung von „lost places“
- Medialität und Semiotik von Ruinen
- Imaginierte / Dystopische Ruinenlandschaften in den Künsten und in der Populärkultur
Neben den thematischen Vorträgen (Redezeit max. 20 Min.) bietet die Informationsbörse des Arbeitskreises ein Forum zur Vorstellung aktuell laufender, individueller oder institutioneller Forschungsprojekte (Kurzreferate, max. 10 Min.) zu Fragestellungen des gemeinsamen kulturellen Erbes im östlichen Europa.
Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch (evtl. auch Polnisch, falls Mittel für eine Simultanübersetzung bereitstehen).
Bitte senden Sie ein Exposé Ihres (unveröffentlichten) Beitrags (2.400 Zeichen), einen kurzen Lebenslauf sowie Angaben zu Ihrer derzeitigen Tätigkeit bis zum 15. September 2025 an:
Europa-Universität Viadrina
Prof. Dr. Paul Zalewski
Grosse Scharrnstrasse 57
15230 Frankfurt (Oder)
E-Mail: zalewski@europa-uni.de
Ort: Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Kontakt
Abteilung für Hochschulkommunikation
- Große Scharrnstraße 59, Räume: HG 113b-117, 102
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