Viadrina und ukrainische Universitäten besprechen künftige Zusammenarbeit

Am 17. Januar 2024 trafen sich Rektorinnen und Rektoren von sieben ukrainischen Universitäten, der Universität Warschau und der Viadrina, um Ideen für die künftige Zusammenarbeit in Lehre, Forschung und Wissenstransfer zu besprechen. Der Runde Tisch mit dem Titel „Konsolidierung der Bemühungen der Universitäten zur Entwicklung der Internationalisierung" diente dem Kennenlernen und dem Austausch über Erwartungen und Angebote.

Die Idee für den Runden Tisch war Ende vergangenen Jahres am Rande der Eröffnung des Viadrina Center of Polish and Ukrainian Studies (VCPU) an der Europa-Universität entstanden. Nun saßen die Leiterinnen und Leiter der ukrainischen Universitäten aus Kyjiw, Charkiw, Cherson, Mariupol, Tscherkassy und Saporischschja an der Wassyl-Stefanyk-Universität Iwano-Frankiwsk zusammen und sprachen per Videokonferenz mit Vertreterinnen und Vertretern der Viadrina und der Universität Warschau.

Screenshots aus einem Beitrag, in dem das ukrainische Fernsehen über das Treffen berichtete. Zum Beitrag


„Es ist großartig, dass wir in der schwierigen Zeit für die Ukraine eine solche Zusammenarbeit organisieren und heute zusammenkommen können“, sagte VCPU-Co-Leiterin Prof. Dr.  Dagmara Jajeśniak-Quast zum Auftakt. Bei dem Treffen sei es die Aufgabe der Viadrina „zu verstehen, wie wir bei dieser Zusammenarbeit unseren ukrainischen Kolleginnen und Kollegen helfen können“. Prof. Dr. Ihor Tsependa, Rektor der einladenden nationalen Wassyl-Stefanyk-Universität Iwano-Frankiwsk, betonte, dass die Zusammenarbeit vor allem auf einen Punkt abziele: die Ausbildung von Fachleuten für den Verhandlungsprozess zwischen der Ukraine und der EU.

Dagmara Jajeśniak-Quast skizzierte im weiteren Verlauf die selbstgesetzten Ziele der Viadrina: Langfristig wolle man ein Kompetenznetzwerk Frankfurt (Oder) – Berlin zur Ukraineforschung aufbauen. Ein mittelfristiges Ziel sei ein Kongress der Ukraine-Studien im Jahr 2026, zu dem sie die Anwesenden schon jetzt herzlich einlud. Sie berichtete darüber hinaus von weiteren Möglichkeiten und Anknüpfungspunkten für ukrainische Studierende und Forschende an der Viadrina. Diese reichen von einem geplanten Zertifikat Ukrainestudien, über Sommerschulen bis zur Doktorandenausbildung und dem vom DAAD geförderten Projekt Ukraine Digital.

Im Bereich Forschung betonte Dagmara Jajeśniak-Quast das Interesse an ukrainischen Beiträgen, etwa für Bücher und Blogs, aber auch an ukrainischer Expertise zur Begutachtung wissenschaftlicher Arbeiten. Dass die Zusammenarbeit nicht eine einseitige Hilfe der Viadrina für die ukrainischen Einrichtungen sei, bestätigte auch Prof. Dr. Wolodymyr Buhrow, Rektor der nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kyjiw. Als ersten Schritt habe man an seiner Universität 100 Bücher in Sprache und Literatur für Studierende und Forschende der Viadrina gesammelt.

Tetiana Kahanovska, Rektorin der Nationalen V. N. Karazin-Universität Charkiw, erinnerte daran, unter welchen schwierigen Bedingungen ihre Universität derzeit arbeite. „Die Europa-Universität Viadrina hat als erste die Hand für Hilfe ausgestreckt. Wir können alle Schwierigkeiten nur überwinden, wenn wir unsere Anstrengungen bündeln und gemeinsam auf unsere internationalen Partner zugehen“, betonte sie.

Text: Frauke Adesiyan/Vasyl Tkachivskyi

Abteilung für Hochschul­kommunikation