Erinnerungsabend für Henryk Bereska
Henryk Bereska ist ein noch immer unterschätzter ostdeutscher Übersetzer und Dichter, kritischer Denker und Initiator der intellektuellen Debatte über polnische Literatur in Deutschland. Anlässlich seines 20. Todestages in diesem Jahr und des 100. Geburtstages im nächsten Jahr, veranstaltet die Karl Dedecius Stiftung der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) am Mittwoch, dem 15. Oktober, ab 18.15 Uhr, einen persönlichen und literarischen Erinnerungsabend an Henryk Bereska. Interessierte sind herzlich eingeladen zu der deutsch-polnisch gedolmetschten Veranstaltung in der Großen Aula des Collegium Polonicum, ul. Kościuszki 1, in Słubice.
Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten. Die Veranstaltung wird zusätzlich im Livestream übertragen; der Link wird nach der Anmeldung verschickt.
Der Abend erinnert an den Schriftsteller, Übersetzer und Kulturmittler Henryk Bereska. Auf dem Podium begegnen sich Freund*innen und Weggefährt*innen, die seine Arbeit und seine Persönlichkeit aus nächster Nähe erlebt haben.
Die Schriftstellerin Ines Geipel, Herausgeberin der Kolberger Hefte mit Tagebuchauszügen aus drei Jahrzehnten, gewährt besondere Einblicke in Bereskas Gedankenwelt. Prof. Dr. habil. Gabriela Matuszek-Stec (Jagiellonen-Universität Krakau), langjährige Freundin des Übersetzers, sowie Janina Szarek-Münzberg, Leiterin des deutsch-polnischen Teatr Studios am Salzufer – Tadeusz Różewicz Bühne in Berlin, beleuchten die Zusammenarbeit aus literarischer und theaterpraktischer Perspektive. Der Religionsphilosoph Prof. Dr. habil. Thomas Brose (Studium Philosophicum Berlin / Päpstliche Universität Gregoriana) berichtet von Gesprächen, die bis zur Aufnahme eines Bereska-Aphorismus in den „Christlichen Garten“ in Berlin führten. Matthias Thalheim, langjähriger Leiter des Bereichs Künstlerisches Wort bei MDR Kultur, schildert seine Spurensuche durch Bereskas Berlin. Schließlich steuert Odette Bereska, Theaterregisseurin und Tochter des Dichters, ihre persönlichen Erinnerungen bei.
Bereskas Texte erlebbar macht eine deutsch-polnische theatralische Lesung, dargeboten von Torsten Gesser und Arkadiusz Porada (Theater des Lachens, Frankfurt (Oder)) sowie Manfred Mack (Karl Dedecius Stiftung).
Im Anschluss wird der Preis im Übersetzungswettbewerb „Denkerisch, knapp, präzise – Bereskas Aphorismen übersetzen“ für die beste polnische Übersetzung ausgewählter Aphorismen verliehen. Der Abend klingt bei einem kleinen Empfang aus.
Janni Struzyk (Tuba) und Maria Grimm (Klavier) begleiten den Abend musikalisch; die Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Dr. habil. Brygida Helbig moderiert.
Hintergrund
Die Veranstaltung findet im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung „Henryk Bereska – ein Mann im Dazwischen“ statt. Von Mittwoch, dem 15. Oktober, bis Freitag, den 17. Oktober, setzen sich Forschende aus verschiedenen Disziplinen und Übersetzer*innen mit dem weitgefassten Schaffen Bereskas auseinander. Sie erörtern die Aktualität seines Wirkens als Vermittler im Dialog zwischen Ost- und Westeuropa, seine Rolle im deutsch-polnischen Wissensaustausch sowie seine Bedeutung für die aktuelle wissenschaftliche Forschung.
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