„Wir müssen gemeinsam nach Antworten auf heikle Fragen suchen“ – Eröffnung des Akademischen Jahres am Collegium Polonicum

Es waren politische Worte, die die Uni-Leitungen der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań (AMU) und der Europa-Universität Viadrina zur Eröffnung des Akademischen Jahres am Collegium Polonicum am 19. Oktober 2023 an die rund 250 Gäste im Saal richteten. AMU-Rektorin Prof. Dr. Bogumiła Kaniewska und Viadrina-Vizepräsidentin Prof. Dr. Jajeśniak-Quast appellierten an die gesellschaftliche Verantwortung von Wissenschaft für Dialog und Demokratie.

 „Es gibt viele Herausforderungen, vor denen wir als Universitäten und Gesellschaften stehen“, leitete Bogumiła Kaniewska ihre Rede ein. Sie führte aus: „Neben einer Europakrise und einer bedrohlichen Umweltkrise befinden wir uns inmitten einer Migrationskrise.“ In dieser Situation bedeute Internationalisierung von Universitäten nicht mehr nur internationale Zusammenarbeit und akademischen Austausch. Internationalisierung werde vielmehr zu einer grundsätzlichen Frage über die Rolle und die Aufgaben von Universitäten im Allgemeinen. „Wir müssen uns fragen, welche institutionellen Lösungen wir wählen wollen, um Universitäten zu Orten zu machen, an denen alle willkommen sind. Und damit müssen wir nach Antworten auf sehr heikle Fragen zu unserer individuellen und kollektiven Haltung gegenüber allen Formen von Ausgrenzungen suchen“, so die Rektorin der Adam-Mickiewicz-Universität.

 

 Gemeinsam mit Viadrina-Vizepräsidentin Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast immatrikulierte sie stellvertretend für alle Erstsemester am Collegium Polonicum Vertreterinnen und Vertreter aller Studiengänge mit Schwur und Eid.

Das traditionell zu dieser Immatrikulation gesungene Lied „Gaudeamus igitur“ griff Viadrina-Vizepräsidentin Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast in ihren Grußworten auf: „,Lasst uns also froh sein, solange wir jung sind‘, das sei die Bedeutung von  ,Gaudeamus igitur‘. Was aber gibt es, das fragen Sie sich vielleicht, in diesen Zeiten des Krieges in Europa, des andauernden Krieges in der Ukraine, des Krieges an Europas Grenze zu Asien oder schließlich des Krieges in Israel im Nahen Osten, überhaupt zu frohlocken? Ich aber sage: Freuen wir uns über das enorme Privileg, in einem freien und demokratischen Land, in Frieden und in der Europäischen Union studieren zu können.“

Text: Michaela Grün
Fotos: Adam Czerneńko

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