Studierende der Viadrina und der Uni Warschau erleben das Wahlwochenende in Polens Hauptstadt

Ein aufregendes Wahlwochenende liegt hinter den Polinnen und Polen. Ganz nah dran an der Abstimmung über die neue Regierung waren Studierende der Viadrina, die gemeinsam mit Kommilitoninnen und Kommilitonen der Universität Warschau vom 13. bis 15. Oktober 2023 den Endspurt im Wahlkampf und die Wahl selbst in Polens Hauptstadt verfolgt haben. Zur Exkursion eingeladen hatte Dr. Anja Hennig gemeinsam mit ihrem Warschauer Kollegen Prof. Dr. Wojciech Gagatek.

„Mir ist erst in Warschau bewusstgeworden, dass die Ergebnisse dieser Wahl enormen Einfluss auf die deutsch-polnischen Beziehungen, aber auch Polens Haltung zur EU haben können. Es ist also eine Wahl, die die Zukunft in eine bestimmte Richtung lenken kann“, sagt Vanessa Czerwionka kurz nach ihrer Rückkehr aus Warschau. Sie studiert an der Viadrina im Masterprogramm European Studies und hat sich dafür interessiert, aus akademischer Perspektive auf den Wahlkampf in Polen zu schauen – auch, weil sie selbst Familie in Polen hat.

Es war ein dichtes Programm für die Studierenden an dem Wahlwochenende in Warschau. Direkt nach der Ankunft per Zug machte sich die gemischte Gruppe – neben deutschen und polnischen Studierenden nahmen auch zahlreiche internationale Studierende an dem Seminar teil – auf eine Entdeckungstour durch Warschaus Straßen, um Wahlplakate und andere Werbeaktionen der Parteien zu beobachten. Eine Erkundung, die sich bis in den späten Abend zog: Neben der Auswertung von Plakaten und Gesprächen mit Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfern der verschiedenen Parteien besuchten die Seminarteilnehmenden auch noch kurz ein in rosa Licht getauchtes Zelt der Partei „Nowa Lewica“, in dem später eine „Silent Disco“ stattfinden sollte.

Den zweiten Seminartag – dem Tag vor der Abstimmung, an dem in Polen Wahlwerbung verboten ist – verbrachten die Studierenden im Seminarraum. Mit Anja Hennig, Wojciech Gagatek und weiteren Dozierenden sprachen sie über Wahlkampfthemen wie den Krieg in der Ukraine und Genderfragen, verorteten die verschiedenen Parteien im politischen Spektrum und diskutierten, woran man erkennt, wofür Parteien stehen. Am Sonntag folgte schließlich eine Stadtführung zu politisch bedeutsamen Orten in Warschau, bevor die Viadrina-Studierenden die Rückreise antraten.

Das Seminar ist damit nicht zu Ende, betont Dozentin Anja Hennig. In gemischten Online-Arbeitsgruppen werden die Studierenden nun Präsentationen erarbeiten, die bei einem gemeinsamen Workshop in Frankfurt (Oder) vom 8. bis 10. Dezember vorgestellt und diskutiert werden. „Nach der Analyse der Wahlergebnisse wird es um die Frage gehen, wie die Wahlergebnisse in Deutschland und in anderen Ländern diskutiert werden“, schaut die Politikwissenschaftlerin voraus. Spannend sei für sie dabei vor alle, inwieweit sich die Wahrnehmung in Deutschland von der in Polen unterscheidet.

Finanziell unterstützt wird das Seminar von der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit.

Fotos: Anja Hennig und Ahmed Tahoun
T
ext: Frauke Adesiyan

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