Neues Alleinstellungsmerkmal der Viadrina – Studierende können Zusatzqualifikation in angewandten Friedens- und Konfliktstudien (ViAPACS) erwerben

Seit November 2022 absolvieren 20 Studierende das neue Studien- und Trainingsprogramm ViAPACS – Viadrina Applied Peace and Conflict Studies. Das kostenlose, englischsprachige Angebot vom Institut für Konfliktmanagement und dem Center for Peace Mediation richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen der Viadrina. Nach dem Abschluss der sechs Lehrmodule im ersten Durchgang berichten Verantwortliche und Teilnehmende von ihren Erfahrungen.

Für Programmdirektorin Dr. Anne Holper ist der erste Durchgang des von ihr mitkonzipierten Programms ein großer Erfolg. „Das Konzept, ViAPACS als kleine Zusatzqualifikation zu den etablierten Viadrina-Studiengängen anzubieten, funktioniert“, lautet ihr Fazit. Die teilnehmenden Studierenden sind in juristische, kulturwissenschaftliche und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge der Viadrina eingeschrieben. Gemeinsam haben sie in sechs Modulen über zwei Semester Einblicke in Friedens- und Konfliktforschung erhalten und theoriebasiert in praktischen Beispielen an Konfliktlösungen und Entscheidungsfindungen gearbeitet. Neben der Weiterbildung der Studierenden betont Anne Holper ein weiteres Ziel von ViAPACS: „Wir wollten etwas anbieten, das die Anziehungs- und Bindekraft der Viadrina gezielt erhöht, ein kleines neues Alleinstellungsmerkmal hinzufügt, ohne den bestehenden Angeboten Konkurrenz zu machen. Dieser Plan scheint aufgegangen zu sein.“

Eine Teilnehmerin, die das bestätigen kann, ist Greta Luca Herzig, die im fünften Semester Recht und Politik studiert. „Ich wollte im Rahmen der internationalen Politik lernen, wie Konflikte in der Wissenschaft aufgearbeitet werden“, beschreibt sie ihre Motivation zur Teilnahme. Die Präsenz- und Online-Module seien gut mit dem Studium vereinbar gewesen, schaut sie zurück. Als besonders gewinnbringend schätzt sie die praktischen Anteile der Module ein – etwa das Führen einer kurzen Mediation – sowie den Austausch mit Praktikerinnen und Praktikern.

Diesen Punkt nennt auch Max Christ, der im siebten Semester Soziokulturelle Studien studiert, als Höhepunkt des Programmes: „Eines meiner Highlights war der Besuch des ehemaligen UN-Diplomaten Martin Kobler, der sehr begeistert und lebhaft von seinen Einsätzen in Libyen, dem Kongo, Ägypten usw. erzählt hat“. Aus den Kursen nehme er vor allem ein differenziertes Wissen über tatsächliche Konflikte in der Welt mit, sowie eingeübte Erkenntnisse über die komplexen Prozesse von Kommunikation. Auch hier ist er sich mit Greta Luca Herzig einig, die als ihr „grundsätzliches Takeaway“ beschreibt: „Konflikte brauchen Kommunikation und ein Verständnis der anderen Seite. Es geht nicht in erster Linie ums Übernehmen der Sichtweise oder die Beilegung jeglicher Streitigkeit, sondern zuerst um das Anerkennen, dass auch die andere Seite Bedürfnisse und Interessen hat. Dabei ist es egal, ob wir uns in einem internationalen oder in einem persönlichen Konflikt befinden.“

Weiterempfehlen würden beide das Programm – neben allem, was sie inhaltlich dazu gelernt haben, vor allem wegen der einzigartigen Gruppenkonstellation, in der Bachelor- und Masterstudierende aller Fakultäten zusammenkommen. „Bei ViAPACS lernt man die unterschiedlichsten Personen aus aller Welt kennen, die jeweils ihre eigene Perspektive einbringen und so bereits implizit den Alltag an der Viadrina und in Frankfurt (Oder) bereichern“, fasst es Max Christ zusammen.

Während er und Greta Luca Herzig nun noch ein Praktikum absolvieren, bevor sie im kommenden Jahr ihr Abschlusszeugnis erhalten, arbeiten Anne Holper und ihr Team an der Vorbereitung des zweiten Durchganges. Dabei werden sie noch mehr als zuvor auf den Austausch mit Praktikerinnen und Praktikern setzen. Im aktuellen Durchgang ließ neben dem Diplomaten Martin Kobler auch Dorothee Hutter von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) die Studierenden an ihren Erfahrungen teilhaben. „Die Praktiker:innen fanden den Austausch – nicht zuletzt aufgrund der kritischen Fragen der Studierenden – selbst ausgesprochen bereichernd; den Studierenden ermöglichte er direkten Kontakt zu Vertreter:innen relevanter Berufsfelder“, begründet Anne Holper diese Anpassung.

Text: Frauke Adesiyan
Foto: Heide Fest

Für den neuen Durchgang von ViAPACS können sich Studierende der Viadrina bis zum 30. November bewerben.
Weitere Informationen: www.europa-uni.de/viapacs

Am 13. November, 18 Uhr, findet ein Online-Infoabend statt.
Anmeldedaten:
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