Europa-Universität Viadrina startet mit wichtigen Debattenbeiträgen in das Wintersemester
Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) begrüßt in dieser Woche ihre neuen Studierenden. Am Montag, dem 6. Oktober, kamen die Erstsemester-Studierenden zunächst auf dem Campus für Willkommens- und Informationsveranstaltungen zusammen. Unterhaltsam und international ging es am Nachmittag beim Get-together im Kleist Forum zu, wo sich die Erstsemester-Studierenden über die Viadrina, die Doppelstadt sowie das Kulturangebot informieren konnten und miteinander ins Gespräch kamen.
Gesellschaftlich relevant: Ausblick auf öffentliche Veranstaltungen im Wintersemester
Im Anschluss an die derzeit laufende Einführungswoche beginnt am Montag, dem 13. Oktober, die Vorlesungszeit im Wintersemester 2025/26. Mit zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen zu aktuell relevanten gesellschaftlichen Themen richten sich die Forschenden der Europa-Universität auch an interessierte Besucher*innen aus der Region. Die Themen reichen von Rechtsextremismus und den Einsatz von KI über den wirtschaftlichen Alltag in der Grenzregion bis zu den Herausforderungen durch die ökologischen Krisen unserer Zeit.
Zu den Veranstaltungshöhepunkten gehören:
Am Mittwoch, dem 15. Oktober, 16.00 Uhr, findet erstmals eine Viadrina Debate statt. Thema der ersten Ausgabe der neuen Veranstaltungsreihe ist „Machtverschiebung durch KI: Wer profitiert, wer verliert?“. Es diskutieren: Prof. Dr. Lena Ulbricht, Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Hildesheim, Dr. Ulf Buermeyer, Jurist und Publizist sowie Co-Host des Podcasts „Lage der Nation“ und Prof. Dr. Philipp Hacker, Professor für Recht und Ethik der digitalen Gesellschaft an der Viadrina.
Weitere Informationen und Anmeldung
Einen geistes- und sozialwissenschaftlichen Blick auf ökologische Krisen wie Klimawandel und Artensterben wirft die Ringvorlesung „Beyond Sustainability: Humanities and Social Sciences Perspectives on the Ecological Crisis“, zu der das Viadrina Institut für Europastudien (ifes) im Wintersemester einlädt. Am Montag, dem 27. Oktober, 16.15 Uhr, startet die englischsprachige, interdisziplinäre Vortragsreihe, die die ökologische Krise aus verschiedenen sich ergänzenden Blickwinkeln untersucht.
Weitere Informationen und Link für die Online-Teilnahme
Die Ringvorlesung „Wie umgehen mit dem Rechtsextremismus?“ widmet sich in Vorträgen, Diskussionen und Werkstattgesprächen den gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen, die durch das Erstarken rechtsextremer und rechtspopulistischer Strömungen entstehen. Zu den Gästen zählen unter anderem die Bestseller-Autorin Tupoka Ogette („Exit Racism“) am Dienstag, dem 11. November, die Politikwissenschaftlerin Dr. Teresa Völker (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) am Dienstag, dem 9. Dezember, und die Rechtsextremismusforscherin Prof. Dr. Heike Radvan (Universität Tübingen) am Dienstag, dem 6. Januar. Die Veranstaltungen beginnen jeweils 16.15 Uhr im Logensaal der Viadrina, Logenstraße 11.
Zum Programm
Um Infrastruktur und Resilienz geht es in der englischsprachigen Ukraine Lecture Series. Immer dienstags, 11.00 Uhr, sprechen internationale Forschende unter dem Titel „Infrastructural fragmentation, infrastructural resilience – Interdisciplinary perspectives on techno-politics and crisis“ über Angriffe auf die physische Infrastruktur wie Brücken und Kraftwerke sowie auf nicht-physische, wie Wissensinfrastrukturen, etwa an Universitäten und in zivilgesellschaftlichen Organisationen. Diskutiert wird auch, wie Resilienz nicht nur als Reaktion auf Angriffe erfolgen, sondern schon präventiv unterstützt werden kann. Die Reihe beginnt am Dienstag, 14. Oktober, im Hörsaal 08, Gräfin-Dönhoff-Gebäude, Europaplatz 1.
Auch eine Online-Teilnahme ist möglich.
Mehr zur Ukraine Lecture Series
Praktische Lösungen und Ansätze für die Zukunft des deutsch-polnischen Wirtschaftsraumes will die Tagung „Nachbarschaft als Wirtschaftsmotor“ hervorbringen, die am Donnerstag, dem 27. November, von 13.00 bis 17.15 Uhr, vom Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION gemeinsam mit der IHK Ostbrandenburg und weiteren Partnern im Collegium Polonicum organisiert wird. Praktiker*innen aus der Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft kommen mit Forschenden zusammen, um unter anderem über grenzüberschreitende Innovationen, die gegebene und erwünschte Infrastruktur sowie Hürden wie die Grenzkontrollen zu sprechen. Der Ansatz lautet: weniger Grundsatzreden, mehr Umsetzbares.
Weitere Informationen zur Tagung
Eine stets aktualisierte Übersicht über öffentliche Veranstaltungen an der Viadrina finden Sie hier: www.europa-uni.de/events.
Regional verankerte und praxisnahe Lehrangebote
Darüber hinaus sind Medienschaffende eingeladen, über gesellschaftlich relevante Lehre zu berichten und die Expertise der Viadrina-Forschenden zu nutzen. Zu den Beispielen besonders praxisnaher und gesellschaftlich wie regional relevanter Lehre gehören unter anderem diese Lehrveranstaltungen:
· Zwei Veranstaltungen widmen sich Heinrich von Kleist und dem Kleist-Jahr 2027. In dem Seminar „Wie stellt man eine Oper aus?“ bereiten Studierende mit Norah El Gammal eine Station für die künftige Ausstellung im Kleist-Museum vor. Darin soll es um die Opernfassung des „Prinz Friedrich von Homburg“ von Kleist gehen. „Was tun mit Kleist? Ideenwerkstatt zum Kleistjahr 2027“ heißt es bei Prof. Dr. Klaus Weber und Felix Töppel, Kleist-Beauftragter der Viadrina. Es geht um Kleists Texte, und darum, wie sie beispielsweise in der DDR interpretiert wurden. In einer Anschlussveranstaltung im Sommersemester 2026 sollen dann auch visuelle Umsetzungen folgen.
· In Zusammenarbeit mit dem Filmfestival Cottbus bietet Prof. Dr. Daniel Illger das Seminar „Midnight Madness in Cottbus“ an. Eine gleichnamige Festivalsektion beschäftigt sich mit Genrefilmen aus Mittel- und Osteuropa. Die Studierenden widmen sich in ihrer Arbeit einzelnen Filmen und besuchen das Festival.
· Warum verlassen Menschen ihre Heimat? Gehen durch Migration Jobs verloren? Und wie beeinflussen Migrationszahlen Wahlen? Solchen Fragen geht Prof. Dr. Felix Weinhardt in seinem Seminar „Economics of Migration“ nach.
· Über „Deutschland und Israel. Geschichte einer komplizierten Beziehung“ gibt Dr. Markus Nesselrodt im Wintersemester ein Seminar, in dem er die Geschichte der 60-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten beleuchtet. Darin wird er auch mit den Studierenden diskutieren, wie sich die heute viel zitierte deutsche Staatsräson entwickelte, zu der die Sicherheit Israels gehört.
· Ein Kurzfilm über Kunst im öffentlichen Frankfurter Stadtraum soll in dem Praxisseminar „Denk.Mal.Selbst. Re-Thinking Public Art in Frankfurt (Oder)“ von Constance Krüger entstehen. In Kooperation mit der Koordinatorin für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Frankfurt (Oder), Magdalena Scherer, sowie der Soziologin und Filmeditorin Franziska Wulschke-Paczkowski wird unter anderem analysiert, wie die öffentliche Kunst auf die Bevölkerung und die Studierenden wirkt.
· Prof. Dr. Miriam Lind wird mit Studierenden über „Geschlechtersensible Sprache zwischen Wissenschaft und Politik“ sprechen. Unter anderem werden sich die Teilnehmenden an der Erarbeitung einer neuen Handreichung zu geschlechtersensibler Sprache beteiligen.
· Frankfurter*innen stehen im Zentrum des Seminars „Telling Lives: Stories from Frankfurt (Oder)“ von Dr. Franziska Wilke. Ihre Studierenden werden nach einer theoretischen Auseinandersetzung mit biografischen Erzählungen Menschen aus Frankfurt interviewen und deren Berichte multimedial festhalten.
· Prof. Dr. Sarah Speck gibt eine Einführung in die Männlichkeitsforschung als Teilgebiet der Geschlechterforschung. Es geht um Männlichkeitsbilder im Wandel, normative Anforderungen an Männer und institutionalisierte Realitäten.
Möchten Sie über die Lehrveranstaltungen an der Viadrina berichten oder die Expertise der Lehrenden für Interviews oder Hintergrundgespräche nutzen? Melden Sie sich gern bei der Hochschulkommunikation per Mail an presse@europa-uni.de oder telefonisch unter 0335 – 5534-4515.
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