Internationales Seminar in Hiroshima: Studierende diskutieren über nukleare Abrüstung

Hiroshima, Japan, 

Auf Einladung der Hiroshima-University kamen vom 1. bis zum 10. August Studierende und Dozierende aus Japan, Großbritannien, Spanien, Schweden, Argentinien, Indonesien, Südafrika, den USA und Deutschland, darunter zwei Studierende von der Viadrina, zum „International Student Seminar for Global Citizenship and Peace 2025“ zusammen. Viadrina-Professorin Dr. Carmen Thiele hat seit 2024 für drei Jahre die akademische Leitung übernommen.

Zum jährlich im August in Hiroshima stattfindenden Treffen waren Studierende sowie Dozierende von Universitäten des International Network of Universities (INU) eingeladen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Gedenken an die Opfer des Atombombenabwurfs durch die USA am 6. August 1945, der sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährte, und die Mahnung, dass sich so etwas niemals wiederholen darf.

Gruppenfoto INU in Hiroshima, 2025

Während des Seminars arbeiteten die Teilnehmer*innen in Workshops zu einem Rahmenthema, in diesem Jahr zu „Nuclear disarmament and non-proliferation“. Ein Workshop zum Thema „Theory and practice of nuclear weapons in international relations” wurde von Viadrina-Professor Dr. Jürgen Neyer angeboten.

Die Studierenden führten außerdem ein Planspiel durch, bei dem eine Verhandlung in der UN-Generalversammlung zum Thema „Building a world without nuclear weapons“ simuliert wurde. Beim Planspiel wurden die Studierenden in unterschiedliche Interessen vertretende Ländergruppen eingeteilt und erarbeiteten eine Resolution der UN-Generalversammlung. Sie lernten dabei zu diskutieren, zu verhandeln; sie befassten sich mit den unterschiedlichen inhaltlichen Positionen und übten sich in Strategie- und Verhandlungstaktiken. Angeregt durch die Vorträge und Workshops der Dozierenden aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen diskutierten sie in diesem Jahr viel über die Gefahren der Existenz von Atomwaffen, eine mögliche Rolle von Atomwaffen im politischen und militärischen Machtkampf zur Wahrung der internationalen Sicherheit, aber auch die friedliche Nutzung von Atomenergie und die Bedeutung der UNO in nuklearen Abrüstungsfragen.

Ein wichtiger Teil des „Student Seminars“ war das Rahmenprogramm, das im Zeichen des Gedenkens stand. Hierzu zählten die Teilnahme an der offiziellen Friedens-Zeremonie am 6. August sowie der Besuch des Hiroshima Peace Memorial Museums. Emotional berührend waren vor allem die Begegnungen mit Überlebenden des Atombombenabwurfs von 1945 („Hibakusha“), unter ihnen ein Mitglied der 2024 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Organisation Nihon Hidankyo. Bei der Laternenzeremonie am Motoyasu-Fluss konnten die Teilnehmenden gemeinsam mit anderen Laternen entzünden und dem Fluss zum Gedenken an die Opfer übergeben, um eine Botschaft des Friedens an die Welt zu senden.

Carmen Thiele

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