Klima, KI und Menschenrechte – Jura-Studierende reisen für Intensivprogramm nach Vilnius

Vilnius, 

Um die Zukunft der Menschenrechte angesichts von Klimawandel, Künstlicher Intelligenz und Fake News ging es in einem internationalen Intensivkurs an der Mykolas-Romeris-Universität in Vilnius Anfang Mai 2025. Eine Gruppe von Jura-Studierenden der Viadrina, die unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Haack nach Litauen reiste, traf dabei auf künftige Jurist*innen aus Polen und Italien.

„Mich interessiert der internationale Menschenrechtsschutz schon lange. Diese Materie in einem anderen Land der Europäischen Union gemeinsam mit internationalen Studierenden vertiefen zu können, habe ich für eine einzigartige Möglichkeit gehalten“, beschreibt Maj Wiechmann, warum sie sich für diesen besonderen Kurs entschieden hat. Die Erfahrung in Vilnius erfüllte ihre Erwartungen. In Vorträgen und Diskussionen mit Studierenden aus Deutschland, Polen und Italien ging es um Menschenrechtsfragen angesichts aktueller Herausforderungen, vom Klimawandel bis zu Künstlicher Intelligenz. Das Blended Intensive Program (BIP) mit dem Titel „Navigating the Future of Human Rights: Challenges, Innovations & Advocacy in a Changing World“ fand im Rahmen der Europäischen Hochschulallianz ERUA statt.

Exkursion Vilnius

Ein Höhepunkt der Exkursion war für Maj Wiechmann ein Vortrag über Vilnius als „Grüne Hauptstadt Europas“. „Der Vortrag fand in einem Wolkenkratzer mit einer Fassade aus Glas, Chrom und Spiegelflächen mitten in Vilnius statt: dem Vilnius City Municipality Building. Dabei hatten wir einen atemberaubenden Ausblick auf die Skyline von Vilnius“, berichtet die Studentin beeindruckt. Der Rundumblick auf die Stadt mit ihren vielen Grünflächen habe erahnen lassen, weshalb Vilnius im Jahr 2025 als „Europas Grüne Stadt“ ausgezeichnet wurde – eine Würdigung des Nachhaltigkeitskonzeptes und der innovativen Klimaschutzmaßnahmen.  

Auch bei anderen Themen wurde die Theorie mit sehr anschaulichen Programmpunkten kombiniert. So fand nach einer Vorlesung über die Rechte Inhaftierter eine Exkursion zum früheren litauischen Staatsgefängnis Lukiškės statt; für Viadrina-Student Tom Sauer die eindrucksvollste Erfahrung des Programms. „Die Haftbedingungen in den Isolationszellen und im sogenannten Todestrakt haben uns die fundamentale Bedeutung umfassender justiziabler Menschenrechtsstandards hautnah vor Augen geführt“, so Tom Sauer.

Über die aktuelle Menschenrechtssituation in europäischen Gefängnissen tauschten sich die Studierenden auch untereinander aus. „Dabei wurden gravierende Unterschiede zwischen den verschiedenen europäischen Staaten deutlich, was uns spannende neue Perspektiven eröffnete“, erzählt Sarah Kleingünther, ebenfalls Jura-Studentin an der Viadrina. Der Dialog mit anderen Studierenden aus verschiedenen Ländern und das Programm, das auf lebendigen Austausch statt auf Frontalunterricht setzte, waren für sie besonders spannend. Einen Teil des Programms gestaltete auch Viadrina-Jurist Prof. Dr. Stefan Haack. Er hielt einen Vortrag über den Ausnahmezustand im Rahmen der Europäischen Menschenrechtskonvention und im Rahmen des Grundgesetzes.

„Insgesamt hat mich die Reise nach Vilnius in vielerlei Hinsicht bereichert: Ich konnte mich fachlich weiterbilden, ein neues Land kennenlernen und Freundschaften zu Jurastudierenden aus anderen Ländern schließen“, fasst Sarah Kleingünther ihre Erfahrungen zusammen, die auch die anderen sechs Viadrina-Studierenden, die dieses besondere Seminar miterlebt haben, teilen. Und sie ergänzt: „Vor allem hatte ich viel Spaß dabei.“

Frauke Adesiyan

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