„Diese Erfahrung wird uns über die Zeit beim Moot Court hinaus begleiten“

Frankfurt (Oder), 

Schon im Studium einen Einblick in die juristische Praxis erlangen – das ist das Ziel von sogenannten Moot Courts. Das studentische Team Moot Court im Strafrecht der Viadrina erhielt am 15. Mai 2025 den Förderpreis im Rahmen der Viadrina-Preisverleihung.

Sie recherchieren, analysieren und suchen nach den besten Argumentationsstrategien. Sie entwickeln rechtliche Positionen, üben Plädoyers vorzutragen und schlüpfen letztlich in die Rolle von Anwälten und Staatsanwältinnen. Für Studierende, die sich auf einen Moot Court vorbereiten, bedeutet das monatelange intensive Arbeit. Dabei geht es vor allem darum, mehr Praxis ins Studium zu holen und erste Erfahrungen zu sammeln. Moot Courts sind simulierte Gerichtsverfahren, bei denen sich studentische Teams miteinander messen. Dafür erhalten sie Monate vorher eine fiktive Akte aus einem Strafverfahren und bilden Teams, in denen sie die Rolle der Staatsanwaltschaft oder Verteidigung einnehmen. Das studentische Team der Viadrina für den Moot Court im Strafrecht hat in diesem Jahr den Förderpreis für sein Engagement erhalten.

Förderpreis

Bei dem 5. Moot Court im Strafrecht in Münster nahmen vergangenes Jahr die Viadrina-Studierenden Asli Konak, Hanna Elisabeth Zien, Sarah Kleingünther, Denise Köcke, Dominika Luckey und Rosa Skiba teil. Bei dem zweitägigen Treffen kamen Teams aus insgesamt elf Universitäten in ganz Deutschland zusammen. Dabei wurden die Teilnehmer*innen mit dem fiktiven Fall einer Sprengstoffexplosion in einem Chemiekonzern konfrontiert, die mehrere Tote und Verletzte zur Folge hatte. Rosa Skiba fasste die Erfahrung in Münster so zusammen: „Der Moot Court war eine super Möglichkeit, in einem tollen Team einmal auszuprobieren, wie es sich anfühlt, vor Gericht zu plädieren und dabei auch noch eine Menge Spaß zu haben.“

Das unterstreicht auch Hanna Elisabeth Zien in ihrer Dankesrede, die sie bei der Verleihung des Förderpreises stellvertretend für das gesamte studentische Moot Court-Team der Viadrina hält: „Der Moot Court war für uns alle eine einzigartige Gelegenheit, unser gelerntes Wissen anzuwenden, neue Dinge zu lernen, uns auszutauschen und gemeinsam zu wachsen. Die intensive Zusammenarbeit über mehrere Wochen hat uns vieles gelehrt.“ Neben einem tiefen Einblick in die berufliche Praxis, den sie gewinnen konnten, sind sie dabei auch als Team zusammengewachsen und haben sich persönlich weiterentwickelt. „Diese Erfahrung wird uns über die Zeit beim Moot Court hinaus begleiten“, erklärt sie. Neben den unterstützenden Lehrstühlen bedankte sich das Team außerdem besonders bei Lisa Klütz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Sanktionenrecht und Menschenrechte sowie bei Amadou Sow, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie.

Sie haben das studentische Team gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Becker, Prof. Dr. Erol Pohlreich und Prof. Dr. Kilian Wegner für den Moot Court gecoacht und begleitet. Lisa Klütz betont die hohen Anforderungen an das studentische Team, die auch eine engmaschige Betreuung erfordere, die sowohl fachlichen als auch methodischen Input gibt, mental und organisatorisch unterstützt. Sie erklärt auch, wie wichtig die Erfahrung für die Studierenden ist. Der Wettbewerb fördere vor allem Selbstwirksamkeit der Studierenden, denn sie müssten: „über einen längeren Zeitraum in einem semesterübergreifenden Team zusammenarbeiten und zum ersten Mal ihr theoretisches Wissen mit praktischen Fähigkeiten verknüpfen. Denn das Besondere an diesem Format, insbesondere beim strafrechtlichen Moot Court, ist die Vorbereitung auf den mündlichen Vortrag und das Trainieren von Schlagfertigkeit in der simulierten Gerichtsverhandlung.“

Auch der Viadrina-Präsident Prof. Dr. Eduard Mühle, der den Studierenden den Preis im Rahmen der Viadrina-Preisverleihung überreicht, hebt in seiner Laudatio die hohen Anforderungen hervor, die an das Moot Court-Team gestellt wurden und würdigt das damit einhergehende Engagement des Teams. „Es hat mich sehr gefreut, dass Sie die Teilnahme am Moot Court nicht nur als eine Chance gesehen haben, das gelernte Wissen aus dem Studium anzuwenden und mit Studierenden anderer Universitäten in den Austausch zu kommen, sondern dass Sie dadurch auch die Verbundenheit mit Ihrer eigenen Universität stärken konnten“, erklärt der Präsident an die Studierenden gerichtet. Die Initiative verdeutliche außerdem die hohe Qualität der Jura-Ausbildung an der Viadrina.

Lea Schüler

Zum Beitrag über die Verleihung des Viadrina-Preises an Dr. Ewa Łabno-Falęcka

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