Feierliche Ehrungen und bewegende Reden: Viadrina ehrt ihre Absolvent*innen beim Graduation Day 2025

Frankfurt (Oder), 

Bachelor, Master, Erste Juristische Prüfung und Promotion: Am 28. Juni 2025 bejubelte die Viadrina ihre Studierenden aller drei Fakultäten und der European New School of Digital Studies, die erfolgreich ihr Studium abgeschlossen haben. Die Zeugnisübergabe feierten anschließend mehr als 850 internationale Gäste, darunter rund 220 Graduierte, bei hochsommerlichen Temperaturen auf dem Campusplatz mit Livemusik der deutsch-polnischen Band LUNYA.

Henriette Ruback hielt die Abschlussrede im Audimax, dem größten Hörsaal der Viadrina, wie der sichtbar stolze Dekan Prof. Dr. Karl L. Keiber zu Beginn der Feier erläuterte. Die Absolventin des Masters International Business Administration hatte ihre Abschlussarbeit zum Thema: „Unternehmen als politische Akteure: Erwartungen der Mitarbeitenden an die politische Positionierung im Rahmen von Political CSR“ geschrieben. Sie betonte vor allem die schönen Dinge, die ein Studium mit sich bringe, wie Freundschaften, spannende Diskussionen und Projekte, Auslandssemester und Strategien, um in der Mensa das beste Essen zu ergattern. Sie gab aber zu, dass es auch andere Momente gab: „Wir haben gezweifelt. Aber wir sind drangeblieben. Wir haben gelesen, geschrieben, diskutiert – manchmal mit Plan und ehrlicherweise auch oft ohne. Und wir haben gelernt, an uns selbst zu glauben und weiterzumachen, auch wenn es schwer wurde. Diese harten Momente haben uns gezeigt, wie man kämpft, wie man durchhält und wie gut sich Erfolg anfühlt, wenn man ihn sich wirklich erarbeitet hat.“ Das sei schließlich eine sehr wichtige Lebenserfahrung, die man dank eines Studiums gewinnen könne. Henriette Ruback ist derzeit im International Office als studentische Mitarbeiterin beschäftigt. Der internationale Bezug und die Arbeit mit den Studierenden mache ihr besonders viel Spaß.

Das war der Graduation Day 2025 an der Viadrina

Bei der Feier der Juristischen Fakultät, bei der der Staatssekretär der Justiz und für Digitalisierung des Landes Brandenburg Ernst Bürger und die Präsidentin des Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamtes der Länder Berlin und Brandenburg, Dr. Anja Teschner, ihre Grußworte hielten, standen gleich zwei Graduierte auf dem Podium, um zu ihren nun ehemaligen Kommiliton*innen zu sprechen. Chiara Ungerer und Tom Heilmann haben als Jahrgangsbeste die Erste Juristische Prüfung bestanden. Sie arbeiten beide als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und promovieren. In ihrer gemeinsamen Rede bedankten sie sich bei allen, die sie auf dem Weg begleitet haben, blickten auf das Erreichte zurück und warfen auch einen Blick in die Zukunft. Genannt wurden also alle rechtlichen Kernbereiche des Jura-Studiums, einschließlich der europarechtlichen Bezüge, eine „fremdsprachige rechtswissenschaftliche Veranstaltung“ und die Soft-Skills. „Im Ergebnis liegen die Voraussetzungen der geprüften Norm damit vor, sodass die Rechtsfolge nur lauten kann: Ja, wir haben es in der Tat bis hierhin geschafft“, lautete das Fazit von Tom Heilmann. Chiara Ungerer übernahm das Wort: „Nicht gleichgültig, sondern entschlossen für unsere Verfassung einzutreten; in Anspruch und Auftritt bescheiden zu sein, sich der Begrenztheit unseres fachlichen und methodischen Wissens bewusst zu sein: Das macht uns zu guten Juristinnen und Juristen.“

Annemarie Kelpe bekam eine Urkunde für die beste Abschlussarbeit 2024/2025, die sie zum Thema „Lehrkräfte vor der Entnazifizierungskommission Frankfurt (Oder) 1947/48. Selbstentwürfe zwischen NS-Vergangenheit und Gegenwart in der SBZ“ geschrieben hat. Sie hat den Master Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas absolviert und ist beim Alten Gasometer e. V. in Zwickau, in dem Projekt „DenkMal! Todesmarsch Mülsen – Eibenstock 1945" beschäftigt. Dort arbeitet sie daran, diesen Teil der lokalen NS-Geschichte gemeinsam mit der Zivilgesellschaft und Jugendlichen zu thematisieren und aufzuarbeiten.
In ihrer Rede bei der Feier der Kulturwissenschaftlichen Fakultät sprach sie über den besonderen Studienort an der deutsch-polnischen Grenze, ihre Lieblingsorte in Frankfurt (Oder), über ihr Engagement bei „Students for Climate Justice“ und auch über die Auseinandersetzungen mit rechtsextrem denkenden Menschen. „Frankfurt ist eine Stadt, in der es brodelt, in der es Nazis und Montagsspaziergänger gibt – aber eben auch Menschen, die sich mit Leidenschaft und Ausdauer für eine offene, solidarische Stadtgesellschaft einsetzen, für eine Stadt, in der alle Platz haben“, sagte sie. Dabei sei die Viadrina für sie ein zentraler Anker: „Sie schafft Räume, in denen Diskussionen möglich sind. Sie fördert Engagement, ermöglicht Austausch und bleibt ein verlässlicher Ort, auch wenn Gegenwind aufkommt.“ Am Ende fügte Annemarie Kelpe noch hinzu: Wenn man wolle, kann man in dieser Stadt und an der Viadrina mitgestalten, mitstreiten, mittragen.

Das war der Graduation Day 2025:

Bildergalerie der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät

Bildergalerie der Juristischen Fakultät

Bildergalerie der Kulturwissenschaftlichen Fakultät

Bildergalerie vom gemeinsamen Empfang


Fotos:
Andreas Labens (Wirtschaftswissenschaften)

Witold Cholewa (Rechtswissenschaften)
René Matschkowiak (Kulturwissenschaften)
Heide Fest (Sektempfang)

Agnieszka Lindner

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