Optimierungen in der Autofabrik – Dr. Thorben Krüger erhält IWA-Preis für seine Dissertation

Jena / Frankfurt (Oder), 

Die Initiative Wissenschaft und Automobilindustrie (IWA) hat Dr. Thorben Krüger am 13. Juni 2025 für seine an der Viadrina entstandene Dissertation mit dem Titel „Short-term master production scheduling in the automotive industry: model-based optimization and decision support" ausgezeichnet. Darin entwickelt Krüger ein Optimierungsmodell für die Automobilproduktion. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Achim Koberstein.

Die Preisverleihung an der Universität Jena empfand Thorben Krüger als Belohnung für seine langjährige Arbeit. „Ich habe über sechs Jahre an meiner Dissertation gearbeitet mit allen Höhen und Tiefen, die dazugehören. Dieser Preis bedeutet mir daher sehr viel und verdeutlicht mir noch einmal, dass es richtig war, immer dranzubleiben und weiterzumachen.“ Die Auszeichnung der Initiative Wissenschaft und Automobilindustrie (IWA) ist mit 1.000 Euro dotiert und würdigt alle zwei Jahre besonders gelungene Arbeiten an der Schnittstelle von Theorie und Praxis, wo mathematische Methoden in die praktische Anwendung gebracht werden.

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Dr. Thorben Krüger (2.v.l.) mit seinem Doktorvater Prof. Dr. Achim Koberstein (2.v.r.) bei der Preisverleihung mit Prof. Dr. Nils Boysen (links) und Prof. Dr. Armin Scholl (rechts) vom IWA-Verein.

Diese Schnittstelle hat Thorben Krüger zwischen Volkswagen in Wolfsburg und der Viadrina gefunden. 2017 hatte er nach einem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU Braunschweig bei Volkswagen als Doktorand begonnen. An der Viadrina wurde er von Prof. Dr. Achim Koberstein, Inhaber der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Business Informatics & Operations Research, betreut. Mit ihm zusammen veröffentlichte er mehrere Aufsätze mit einem sehr praxisnahen Fokus. So hat er verschiedene Einschränkungen in der Autoproduktion und deren Effekte aufeinander untersucht. Daraus hat Krüger Gleichungen entwickelt, die helfen, diesen Einfluss in der Planung der Produktion zu berücksichtigen. (Zum Paper „Anticipating technical car sequencing rules in the master production scheduling of mixed-model assembly lines") In einem weiteren Aufsatz entwickeln Krüger und Koberstein ein Modell, das auf Störungen in einer Fabrik reagiert und das Produktionsprogramm anpasst, um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten.

„Thorben Krüger bekam den Preis für seine Weiterentwicklung der Produktionsprogrammplanung bei Volkswagen, welche durch eine geschickte Modellierung Probleminstanzen für bis zu 1000 Fahrzeuge lösen kann und praxisrelevante Lieferverzögerungen in die Planung einbezieht“, begründet Prof. Dr. Nils Boysen, stellvertretender Vorsitzender des IWA-Vereins, die Auszeichnung.

Auch nach Abschluss seiner Dissertation im Jahr 2024 verbindet Krüger theoretische Erkenntnisse und praktische Umsetzung.  Als Experte für Ablaufsimulation bei der Volkswagen AG unterstützt er mit seinem Team die Planung von Fabriken. „Mein Fokus liegt dabei auf der Simulation der Inhouse-Logistik“, beschreibt er seine Aufgabe.

Auf seine Promotionszeit an der Viadrina schaut Thorben Krüger gern zurück und betont dabei die herzliche und hilfsbereite Betreuung. „Ich hatte einen sehr engen Austausch mit Achim Koberstein, in dem wir immer wieder fachliche Themen diskutiert und ausgearbeitet haben. Durch den Austausch mit anderen Doktoranden weiß ich, dass das nicht selbstverständlich ist“, so Krüger.  

Frauke Adesiyan

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