Brandenburger Hochschulen bündeln Kräfte für Informations­sicherheit

Frankfurt (Oder), 

Um sich wirksam gegen Cyber-Angriffe zu schützen und das Niveau der Informationssicherheit deutlich zu steigern, arbeiten acht Hochschulen im Land Brandenburg im Projekt „Informationssicherheit im Verbund“ (InfoSec) zusammen. Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und die Fachhochschule Potsdam leiten das auf fünf Jahre angelegte Projekt gemeinschaftlich. Ziel ist es, die Hochschulen im Land Brandenburg strukturell und organisatorisch so aufzustellen, dass sie mit Projektende die Reife zur Zertifizierung nach etablierten IT-Sicherheitsstandards erreichen können. Gleichzeitig soll ein nachhaltiger Austausch etabliert werden, in dem sich alle Partnerhochschulen gegenseitig bei der Umsetzung technischer, organisatorischer und rechtlicher Anforderungen unterstützen.

 

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Förderung durch das ZDT – acht Hochschulen an Bord

Das Verbundprojekt InfoSec wird vom Zentrum der Brandenburgischen Hochschulen für Digitale Transformation (ZDT) mit knapp 2,7 Millionen Euro gefördert. Die Projektlaufzeit endet Ende 2029. Neben der Europa-Universität Viadrina und der Fachhochschule Potsdam beteiligen sich die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, die Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNE) Eberswalde, die Technische Hochschule Brandenburg, die Technische Hochschule Wildau und die Universität Potsdam.

Gemeinsame Standards, kollegialer Austausch

In den beteiligten Hochschulen werden derzeit unter anderem Awareness-Workshops für Hochschulleitungen und Rechenzentren durchgeführt, Notfallübungen und -pläne vorbereitet und ein regelmäßiger Austausch etabliert. Zudem besteht ein Austausch über Sicherheitskonzepte und es werden konkrete technische Maßnahmen zur Steigerung der IT-Sicherheit geplant.

„Informationssicherheit ist eine sehr aufwendige Aufgabe – und absolute Sicherheit gibt es nicht. Mit dem Projekt etablieren wir einen regelmäßigen, kollegialen und konstruktiven Austausch zu Herangehensweisen, Handlungsfeldern und Lösungswegen. So können wir gemeinsam ein deutlich höheres Sicherheitsniveau erreichen. Dank der Förderung sind wir zudem in der Lage, alle Hochschulen im Verbund umfassend zu unterstützen“, betont Dr. Lisa Melcher, Direktorin des Informations-, Kommunikations- und Multimediazentrums (IKMZ) der Europa-Universität Viadrina.

Informationssicherheit schafft Vertrauen

„Mit der im Projekt angestrebten Zertifizierungsreife wird sichergestellt, dass aktuelle und zukünftige Partner – insbesondere aus der Wirtschaft – darauf vertrauen können, dass Hochschulen in Brandenburg ein hohes Informationssicherheitsniveau aufweisen. Forschung und Kooperationen können so auf einer verlässlichen und sicheren Basis stattfinden“, erklärt Kathrin Fischer, Leiterin der Zentralen IT der Fachhochschule Potsdam.

Die Hochschulen arbeiten dabei nicht nur untereinander, sondern auch mit externen Fachfirmen zusammen, um Wissen zielgerichtet aufzubauen und auf dem neuesten Stand zu halten. So kann gemeinsam ein möglichst einheitlicher Standard erreicht werden, ohne dass einzelne Hochschulen isoliert und ressourcenintensiv agieren müssen. Ein derartiger gemeinsamer Mindeststandard und das aus der Zusammenarbeit entstehende Vertrauen sind Voraussetzungen für die angestrebte engere Kooperation der brandenburgischen Hochschulen im Betrieb von IT-Diensten und in der Digitalisierung.

Ein zentrales Ziel des Projekts besteht darin, alle beteiligten Hochschulen bis zum Ende der Laufzeit in eine Zertifizierungsreife zu überführen. Dieser Weg wird im Verbund beschritten, mit dem Ziel, Wissen systematisch zu teilen, voneinander zu lernen und durch die Einbindung externer Fachfirmen praxisnahe Lösungen zu entwickeln.

Hintergrund: Gesetzliche Anforderungen und reale Bedrohungslage

Die stetig wachsende Bedrohungslage im digitalen Raum, gerade für Hochschulen, sowie der zunehmende Druck durch gesetzliche Regelungen machen ein solches Projekt notwendig. Der Aufbau von Informationssicherheitsstrukturen ist heute eine Grundvoraussetzung für den reibungslosen Betrieb von Forschung, Lehre und Verwaltung. Darüber hinaus sind sie ein Vertrauensanker für die Kooperation mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.

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Abteilung für Hochschulkommunikation