Karls-Universität, Tschechische Republik 2025: "Ich würde dieses Reiseziel jedem empfehlen, der auch nur im Entferntesten darüber nachdenkt"
Erfahrungsbericht Kulturwissenschaft (BA)
Vorbereitung
Die Vorbereitung auf mein Erasmus-Semester in Prag war unglaublich unkompliziert. Das Bewerbungsverfahren war einfach, und da ich bereits zuvor in der Stadt gewesen war, hatte ich keine Angst davor, dorthin zu ziehen. Es fühlte sich nicht an, als würde ich mich ins Unbekannte begeben. Da Prag nur etwa 300 Kilometer von meinem Wohnort entfernt ist, machte ich mir keine Sorgen, dass ich zu weit von zu Hause entfernt sein könnte. Wenn ich etwas vergessen hatte oder zurückfahren musste, war das kein Problem. Was es noch einfacher machte, war, dass ich mit dem Auto reiste, sodass ich alles einpacken konnte, was ich wollte. Ich musste mich nicht zwischen wichtigen Dingen entscheiden oder mir Gedanken über Gepäckbeschränkungen machen. Ich habe einfach das Auto beladen und bin losgefahren.

Karel Dobes
Unterkunft
Die Suche nach einer Unterkunft in Prag gestaltete sich einfacher als erwartet. Ich trat einer Facebook-Gruppe bei, in der Studenten über freie Zimmer in Wohngemeinschaften in der ganzen Stadt posten. Über diese Gruppe fand ich ein Zimmer im Zentrum von Prag, im Stadtteil Prag 1. Die Lage war ideal. Ich konnte alles zu Fuß erreichen, was meinen Alltag sehr erleichterte und angenehmer machte. Ich zahlte etwa 13.500 tschechische Kronen im Monat, was etwa 550 Euro entspricht, und darin waren alle Kosten einschließlich Miete, Internet und Nebenkosten enthalten. Das Gebäude war ziemlich alt und nicht renoviert, also nicht gerade das schönste oder modernste. Aber ehrlich gesagt war das nicht wirklich wichtig. Die Tatsache, dass ich im Herzen der Stadt wohnte, machte einen großen Unterschied. Außerdem teilte ich die Wohnung ausschließlich mit anderen Studenten, von denen viele ebenfalls im Erasmus-Programm waren. Das trug sehr dazu bei, dass vom ersten Tag an eine freundliche und gesellige Atmosphäre herrschte. Es dauerte nicht lange, bis wir gemeinsam kochten, ausgingen oder spontane Ausflüge planten.
Studium an der Gasthochschule
Das Studium in Prag war eine wirklich positive Erfahrung. Die Universität bot eine große Auswahl an Kursen in englischer Sprache an, und ich hatte die Freiheit, Fächer zu wählen, die mich tatsächlich interessierten. Mein Wochenplan war überschaubar, sodass ich genug Zeit hatte, um die Stadt zu genießen, neue Leute kennenzulernen und sogar ein wenig zu reisen. Die Professoren waren jung, zugänglich und sehr aufgeschlossen. Am besten gefiel mir die entspannte Atmosphäre. Die Lehrer behandelten uns eher wie Gleichgestellte, und es gab sogar Momente, in denen wir nach dem Unterricht etwas trinken gingen. Das schuf eine sehr ungezwungene und angenehme Lernatmosphäre. Das akademische System selbst war klar und flexibel, und ich hatte nie Probleme mit der Kursplanung oder dem Papierkram. Ein wirklich cooler Teil war das kostenlose Sportprogramm. Wenn man sich früh genug anmeldete, konnte man ohne Kosten an regelmäßigen Kursen wie Pilates oder Yoga teilnehmen. Ich hatte das Glück, einen Platz in Pilates zu bekommen, und es wurde schnell Teil meiner wöchentlichen Routine.
Alltag und Freizeit
Das Leben in Prag selbst war wunderschön. Im Vergleich zu einer geschäftigen Stadt wie Berlin fühlte es sich auf die beste Art und Weise ruhig und gemächlich an. Die Menschen um mich herum waren nicht ständig in Eile, und die gesamte Atmosphäre war entspannter und menschlicher. Die Einheimischen waren äußerst freundlich, humorvoll und umgänglich. Selbst als Ausländerin fühlte ich mich überall willkommen und wohl. Das Nachtleben war großartig, mit einer Vielzahl von Ausgehmöglichkeiten. Egal, ob man Clubs, Live-Musik oder einfach nur gemütliche Bars mochte, es war immer etwas los. Und obwohl Prag als eine der teureren Städte in der Tschechischen Republik gilt, fand ich die Preise im Vergleich zu anderen europäischen Städten immer noch angemessen. Was Prag wirklich auszeichnet, ist sein einzigartiger Charme. Die Altstadt ist absolut atemberaubend. Jedes Mal, wenn ich durch sie hindurchging, fühlte ich mich in eine andere Zeit versetzt. Es ist schwer zu beschreiben, wie magisch sich die Stadt anfühlt, wenn man durch die Kopfsteinpflasterstraßen schlendert, umgeben von wunderschönen Gebäuden, Türmen und Brücken. Obwohl es sich um eine Hauptstadt handelt, fühlt es sich nicht so an. Sie ist persönlicher, fußgängerfreundlicher und gemütlicher als viele größere Städte, die ich besucht habe.
Fazit
Rückblickend kann ich ehrlich sagen, dass diese Erasmus-Erfahrung eine der besten Entscheidungen meines Lebens war. Obwohl es bereits mein drittes Erasmus war, hatte es eine besondere Wirkung auf mich. Ich bin als Person sehr gewachsen. Ich bin selbstbewusster, unabhängiger und offener für andere Kulturen und Lebensweisen geworden. Die Freundschaften, die ich geschlossen habe, die Erinnerungen, die ich gesammelt habe, und die Dinge, die ich außerhalb des Hörsaals gelernt habe, waren genauso wertvoll wie meine akademischen Erfahrungen. Ich würde das Ganze ohne zu zögern mit zehn von zehn Punkten bewerten. Die Universität war großartig, die Stadt war fantastisch und beide internationalen Büros (zu Hause und in Prag) haben mich bei jedem Schritt hervorragend unterstützt. Ich würde dieses Ziel jedem empfehlen, der auch nur im Entferntesten darüber nachdenkt. Es war nicht nur ein Studienaustausch, sondern ein lebensveränderndes Kapitel, das ich immer in Erinnerung behalten werde.
Beitrag teilen: