Back to Campus – Ehemalige Studierende feiern beim Alumni Day an der Viadrina

Die Alumni der Viadrina waren am Samstag, dem 24. September 2022, eingeladen, zurück nach Frankfurt (Oder) zu kommen, um den Campus und die Stadt wieder- und neu zu entdecken. Die ganztägige Veranstaltung bot Raum für Austausch und zur Vernetzung und gab Einblicke in aktuelle universitäre Projekte.

„Es ist ein bewegendes Gefühl, wieder an meiner Alma Mater zu sein!“, begrüßte Viadrina-Alumnus und Kommunikationstrainer Dr. Erik Malchow die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Alumni Day. So wie ihm dürfte es allen 80 Ehemaligen gegangen sein, die zurück auf den Campus kamen, um sich auszutauschen, Erinnerungen aufzufrischen, Kommilitoninnen und Kommilitonen zu treffen, berufliche Kontakte zu knüpfen und natürlich auch, um zu feiern und sich zu amüsieren. Ein Stimmengewirr aus Deutsch, Polnisch und Englisch erfüllte das Foyer im Logenhaus. „Ich habe heute Leute getroffen, die ich seit 25 Jahren nicht mehr gesehen habe“, freute sich der polnische Absolvent Sebastian Dziadek, der seinen BWL-Abschluss im Jahr 1996 gemacht hat und dessen Sohn das Frankfurter Gauß-Gymnasium besucht. „Früher hatten wir dort Vorlesung“, erinnerte er sich. Christian Grenz erzählte, dass er an der Viadrina die Liebe seines Lebens kennengelernt habe und noch immer glücklich verheiratet sei. Verena Bartsch, die ihren Bachelor der Kulturwissenschaft im Jahr 2014 gemacht hat, nutzte die Gelegenheit zum Netzwerken: „Es ist toll, dass ich Menschen aus meiner Fakultät kennenlernen kann, die in den 2000er-Jahren ihren Abschluss gemacht haben!“

Ob beim Alumni Bingo, einem gemeinsamen Stadtspaziergang, beim Rundgang über den Campus oder einer Fahrt mit der historischen Straßenbahn, die an den Studierenden-Wohnheimen Halt machte: Gelegenheiten miteinander ins Gespräch zu kommen, bot der Tag reichlich. „Ich erinnere mich noch sehr gut an eine ausgelassene Wohnheimparty im ersten Semester“, berichtete die BWL-Absolventin Agnieszka Trafas. „Die Musik war laut, überall standen Bier- und Weinflaschen herum; um sechs Uhr morgens klingelte die Polizei an der Tür, um die Party aufzulösen. Derjenige, der die Feier veranstaltet hatte, sollte deshalb aus dem Wohnheim fliegen. Das konnten wir aber mit einem Brief an die Leitung des Studentenwerkes verhindern, denn uns hat die Party als Gruppe sehr zusammengeschweißt.“ Leider auch aus einem traurigen Grund: Bei der Party warfen Neonazis einen brennenden Molotowcocktail in den Treppenaufgang des Wohnheimes. Glücklicherweise wurde niemand verletzt – auch solche Erinnerungen sind Teil der Viadrina-Geschichte in den 1990er-Jahren.

Fotos: Witold Cholewa

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„Ein Stück von mir wird an der Viadrina bleiben!“

 „Die Viadrina wurde 1991 gegründet, aber richtig los ging es erst ein Jahr später mit Ihnen, den Studierenden“ adressierte Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal die Alumni und spielte auf das dreißigjährige Bestehen der Viadrina an, das in diesem Jahr begangen wird. Sie freue sich, dass der Alumni-Tag bereits zum dritten Mal stattfinde. „Zum nächsten Treffen können Sie mich auch einladen, dann bin ich selbst Alumna“, scherzte sie mit Blick auf ihren bevorstehenden Wechsel an die Humboldt-Universität zu Berlin. Sie blicke zurück auf vier Jahre Gestaltungsmöglichkeit an einer wendigen, innovationsstarken Universität mit politisch wachen, engagierten Studierenden. „Ein Stück von mir wird hier an der Viadrina bleiben“, betonte sie.

Im anschließenden Podiumsgespräch erhielten die Alumni Einblicke in die aktuellen Lehr-, Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte der Viadrina. Angesichts des Krieges in der Ukraine und den Herausforderungen, mit denen sich die Viadrina bei der Aufnahme von geflüchteten ukrainischen Studierenden und Mitarbeitenden konfrontiert sieht, stand neben den Themen Digitalisierung und Unternehmensgründung vor allem die Ukraine im Fokus der Diskussionsrunde.

Oleksii Isakov, Projektkoordinator in der Abteilung Internationale Angelegenheiten, der die Stipendienvergabe an ukrainische Studierende koordiniert und selbst gebürtiger Ukrainer ist, blickte auf das Frühjahr zurück und lobte die schnelle, unbürokratische Hilfe sowie die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Universität. Mit ihrer Ukraine-Expertise trage die Viadrina nicht nur fachlich zur politischen Debatte bei, sondern besitze mit ihrem Lehrstuhl für ukrainische Geschichte und dem neu eingerichteten Ukrainisch-Lektorat auch ein Alleinstellungsmerkmal in der akademischen Lehre, so Präsidentin von Blumenthal.

Für Gelächter und Applaus sorgte die Ankündigung von Philip Heinicke vom Viadrina-Gründungszentrum, dass auch nach dem Umbau der Alten Mensa zum Coworking Space die DDR-Kugelleuchten erhalten blieben, die viele der Anwesenden noch aus Studienzeiten kennen.

Ulrike Waltsgott von der European New School of Digital Studies gab Einblicke in den neuen Masterstudiengang Digital Entrepreneurship, der als Zulassungsvoraussetzung die Projektskizze einer Gründung verlangt. „In zehn Jahren ist das Gründen eines Unternehmens im Studium, gemeinsam mit Mitstudierenden aus aller Welt, normaler Alltag“, beschrieb Heinicke, darauf Bezug nehmend, seine Vision einer gründungsfreundlichen Universität.

Auf die Bewerbung der Stadt Frankfurt (Oder) für das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation ging zum Abschluss der Podiumsrunde die Viadrina-Präsidentin ein. „Doppelstadt und Universität sind im Bewerbungsprozess noch weiter zusammengewachsen“, sagte sie. „Sie sehen: Ihre Viadrina ist beweglich, innovativ und international geblieben.“

„Mein Karriereweg ist so verlaufen, wie sich die Gründungsväter der Viadrina das vorgestellt haben!“

„Bühne frei für Alumni“ hieß es dann nach der Kaffeepause. In zehnminütigen Präsentationen, den Alumni Short Talks, berichteten Absolventinnen und Absolventen aller Fakultäten von ihren beruflichen Erfahrungen und wie das Viadrina-Gründungszentrum bei der Etablierung des eigenen Unternehmens half. Zwei der Referenten haben ihre berufliche Laufbahn in Polen begonnen. „Mein Karriereweg ist bisher so verlaufen, wie sich die Gründungsväter der Viadrina das einst vorgestellt haben“, erzählt Patrick Ordon, der als BWL-Absolvent inzwischen bei einer Bank in Warschau arbeitet. Auch für Patrick Kowal waren die an der Viadrina perfektionierten Polnischkenntnisse der Türöffner in den Beruf. Ursprünglich wollte er ein oder zwei Jahre in Polen leben und arbeiten – nun wohnt er seit sechs Jahren dort. Dr. Anja Schäfer, Rechtsanwältin, Trainerin und Business Coach betonte die Wichtigkeit des Networking, gerade auch für Frauen. Wie gelegen kam da das Grillbüffet, bei dem die Alumni den Abend gesellig ausklingen lassen konnten.

(YM)

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