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Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 156-2021

vom 5. Oktober 2021

„Eine der schönsten deutsch-polnischen Geschichten“: Städtepartnerschaft Danzig – Bremen erhält 20. Viadrina-Preis

Die Städtepartnerschaft zwischen Danzig und Bremen wurde am heutigen Dienstag, dem 5. Oktober 2021, mit dem 20. Viadrina-Preis der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ausgezeichnet. Aleksandra Dulkiewicz, Stadtpräsidentin von Danzig, und Dr. Andreas Bovenschulte, Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen, nahmen die Auszeichnung für ihre Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Audimax der Europa-Universität entgegen.

Ein Foto von der Preisverleihung zur freien Verwendung finden Sie hier:
www.europa-uni.de/de/struktur/unileitung/pressestelle/fotos/Viadrina-Preis-2021.jpg

Bildtext:
von links nach rechts: Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Aleksandra Dulkiewicz, Stadtpräsidentin von Danzig, Dr. Andreas Bovenschulte, Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen und Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast, Vorsitzende des Kuratoriums des Förderkreises der Europa-Universität
Copyright: Heide Fest

„Danzig und Bremen haben eine der schönsten deutsch-polnischen Geschichten geschrieben. Es ist eine Geschichte über den Aufbau eines Dialogs in Zeiten des Monologs, über das Praktizieren von Freundschaft trotz empfohlener Abneigung und über die Schaffung eines ,Wir‘, das keine Ausgrenzung des Anderen braucht“, sagte Dr. Marek Prawda, Botschafter der Republik Polen a. D., in seiner Laudatio auf die ausgezeichnete Städtepartnerschaft. Der frühere Leiter der Europäischen Kommission in Warschau betonte die Bedeutung von Städtepartnerschaften angesichts angespannter Kontakte zwischen Staatsregierungen: „In ihnen steckt eine pro-europäische Energie, die wir in den bilateralen Beziehungen zu wenig nutzen. Die Selbstverwaltung und die Zivilgesellschaft außen vor zu lassen, sie zu marginalisieren, würde bedeuten, dass wir einen wichtigen Teil des pro-europäischen Potenzials für die bilateralen Beziehungen verlieren.“

Aleksandra Dulkiewicz, Stadtpräsidentin von Danzig, sagte anlässlich der Preisverleihung über die Partnerschaft von Danzig und Bremen: „Die beiden Städte haben systematisch den Eisernen Vorhang geöffnet, der Europa teilte. Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass wir auch heute die Rolle einer Avantgarde innehaben, die Verpflichtung, mit gutem Beispiel voranzuschreiten in der Hoffnung, dass auch die Regierenden uns folgen.“

Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte betonte in seiner Dankesrede die Bedeutung des im Januar 2019 ermordeten früheren Danziger Stadtpräsidenten Paweł Adamowicz: „Dieser Preis ist eine Auszeichnung für sein Wirken – ein Riese, auf dessen Schultern wir stehen.“ Dr. Andreas Bovenschulte schloss mit den Worten: „Wir, Danzig und Bremen, bleiben weiter Bannerträger der polnisch-deutschen Freundschaft und eines demokratischen, solidarischen, freiheitlichen Europas.“

Den mit 1.000 Euro dotierten Förderpreis erhielt das Universitätsorchester Viaphoniker e. V.

Zum Mitschnitt der Veranstaltung: www.europa-uni.de/viadrinapreis

Hintergrund Städtepartnerschaft Danzig – Bremen:
Die Partnerschaft zwischen den Städten Danzig und Bremen nahm ihren Anfang bereits in den 1970er Jahren. Damit ist und war sie ein bedeutender Schritt in Richtung vertrauensvoller, nachbarschaftlicher Zusammenarbeit beider Länder. Sie wurde am 12. April 1976 zwischen den zwei Hafen- und Hansestädten geschlossen. Vorrangige Ziele der Vereinbarung waren Versöhnung und Annäherung sowie der Austausch in den Bereichen Kommunalpolitik, Wissenschaft und Bildung, Kultur und Sport. Heute pflegen zahlreiche Einrichtungen, Vereine und Privatpersonen in beiden Städten die Verbindung in Form gemeinsamer Projekte.

Hintergrund Viadrina-Preis:
Der Förderkreis der Europa-Universität Viadrina verleiht den mit 5.000 Euro dotierten Viadrina-Preis seit 1999 jährlich an Persönlichkeiten und Initiativen, die sich um die deutsch-polnische Verständigung verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen u. a. der Nobelpreisträger Günter Grass (2001), die polnischen Publizisten Adam Michnik (2000) und Adam Krzemiński (2006) sowie der frühere polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki (2009), Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff (2010), der polnische Komponist und mehrfache Grammy-Preisträger Krzysztof Penderecki (2011), der Außenminister der Bundesrepublik Deutschland a. D. Hans-Dietrich Genscher (2012), der Bürgerrechtler Wolfgang Templin (2015) und zuletzt die Regisseurin Agnieszka Holland (2019).


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