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Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 62-2020

vom 23. April 2020

Online-Präsentation zum Todestag von Władysław Bartoszewski –
Viadrina schaltet am 24. April Ausstellung frei



Anlässlich des fünften Todestages von Władysław Bartoszewski zeigt die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ab Freitag, dem 24. April, eine Ausstellung über den Historiker, früheren Außenminister Polens und Diplomaten – und dies angesichts der geschlossenen Uni-Gebäude online in eigens produzierten Videos. Für die Präsentation an der Europa-Universität wurde die Wanderausstellung „Władysław Bartoszewski – Widerstand, Erinnerung, Versöhnung“ um Fragen rund um den deutsch-polnischen Kulturdialog ergänzt.

In Videos mit zahlreichen Fotografien und Hintergrundinformationen sowie Katalogtexten lässt sich die Schau ab Freitag, dem 24. April, online unter folgendem Link erleben:
www.ub.europa-uni.de/de/benutzung/bestand/kd_stiftung/veroeffentlichungen/

Die aktualisierte Ausstellung zeigt anhand der Parallelen zwischen dem Übersetzer Karl Dedecius (1921–2016) und dem Politiker Władysław Bartoszewski (1922–2015) auf, welche Bedeutung die Vermittlung zwischen unterschiedlichen Perspektiven für die deutsch-polnische Versöhnung hat.

„Karl Dedecius und Władysław Bartoszewski waren Brückenbauer im wahrsten Sinne des Wortes. Sie kannten sich persönlich, schätzten einander und verfolgten ähnliche Ziele – dazu zählt der Abbau des Misstrauens zwischen Deutschland und Polen in der Nachkriegszeit sowie die Annäherung beider Länder, auch auf kultureller Ebene. Beide haben Ähnliches geleistet – Władysław Bartoszewski von Polen aus und Karl Dedecius von Deutschland“, umreißt Dr. Ilona Czechowska von der Karl Dedecius Stiftung das besondere Verhältnis der beiden Männer. Die frühere Assistentin von Karl Dedecius hat gemeinsam mit Marcin Barcz, einstiger Referent Władysław Bartoszewskis, und Małgorzata Preisner-Stokłosa vom Pan-Tadeusz-Museum (Wrocław), den neuen Ausstellungspart kuratiert und einen Katalog verfasst.

Interviews mit den Ausstellungsmacherinnen und -machern vermitteln wir gern.
Kontaktieren Sie uns unter: presse@europa-uni.de
oder telefonisch unter 0335 5534-4515.

Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal würdigt Władysław Bartoszewski in ihrem Grußwort des Katalogs als großen Brückenbauer, der 75 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus, 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sowie 15 Jahre nach der EU-Osterweiterung daran erinnere, dass Veränderung zum Guten vor allem Verantwortungsgefühl brauche. „In Zeiten großer Herausforderungen und starker Gegensätze bedarf es eines solchen Verantwortungsgefühls aller Europäerinnen und Europäer, die auch in Zukunft für ein freiheitliches und friedliches Miteinander in einem geeinten Europa einstehen“, schreibt Prof. Dr. Julia von Blumenthal und erinnert an Władysław Bartoszewskis Worte: „Wenn jemand richtig Brücken bauen will, muss er beide Seiten berücksichtigen.“

Hintergrund:
Die Ausstellung über Władysław Bartoszewski (1922–2015) war in dessen Todesjahr zum ersten Mal in Warschau gezeigt worden. Sie war anschließend auch in zahlreichen deutschen Städten zu sehen. Die jetzige Erweiterung entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen der Karl Dedecius Stiftung, der Bartoszewski-Initiative der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin und dem Pan-Tadeusz-Museum der Ossoliński-Nationalbibliothek in Wrocław. Unterstützt wird das Projekt von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Ursprünglich war die Ausstellungseröffnung samt einem Symposium für den 23. April an der Viadrina geplant. Beides wurde aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie in den November verlegt.

Władysław Bartoszewski war eine für die Europa-Universität wichtige Persönlichkeit. Im Jahr 1995 erhielt die Viadrina gemeinsam mit dem Collegium Polonicum aus den Händen des damaligen Außenminister Polens und seines deutschen Amtskollegen, Klaus Kinkel, den von beiden Ländern gestifteten Deutsch-Polnischen Preis. Bartoszewski besuchte die Viadrina im Jahr 2010 erneut – diesmal gemeinsam mit Hans-Dietrich Genscher. Die ehemalige Präsidentin der Viadrina, Gesine Schwan, würdigte ihn als „menschliche und politische Autorität“.


Weitere Informationen:
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Tel.: +49 (0)335 - 5534 4515
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