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Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 71-2019

vom 5. April 2019

Gangsta-Rap und Horst-Wessel-Lied – Europa-Universität lädt zu Tagung über „Musik & Strafrecht“


Eine Oper inspiriert von der Todesstrafe, blasphemische Inszenierung von Auftritten und eine Musikgattung, die die „Gangsta“ schon im Namen trägt. Diese und weitere Überschneidungen von „Musik und Strafrecht“ thematisieren deutsche und internationale Expertinnen und Experten bei einer gleichnamigen Tagung, zu der der Strafrechtler und Kriminologe Prof. Dr. Dr. Uwe Scheffler von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) am Donnerstag, dem 25. April, einlädt. Interessierte sind herzlich willkommen, an der öffentlichen Tagung zwischen 10.00 Uhr und 18.00 Uhr im Senatssaal, Raum 109 im Viadrina-Hauptgebäude, Große Scharrnstraße 59, teilzunehmen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Bei Interesse vermitteln wir gern vorab ein Interview mit Prof. Dr. Dr. Uwe Scheffler.

Wie vielfältig die wechselseitige Beziehung zwischen Musik und Strafrecht sein kann, umreißt Prof. Dr. Dr. Uwe Scheffler, Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie: „Die Musik selbst kann als ,Musikdiebstahl‘, also bei Übernahme einer Melodie (Plagiat) oder von Tönen (Sampling) gegen das Urheberrecht verstoßen, aber auch, wenn sie eine verbotene Hymne wie das ,Horst-Wessel-Lied‘ wiedergibt, strafbar sein. Der Text eines Liedes kann mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt kommen, wenn er Personen beleidigt, den Staat verunglimpft, eine Religion beschimpft, zu Gewalt oder Rassenhass aufruft oder Nazi-Parolen verbreitet.“

Aus dem Programm:
Prof. Dr. Brian Valerius von der Universität Bayreuth spricht über „Musik und Blasphemie“ (11.15 Uhr). Dr. Christian Rückert und Dr. Mustafa Temmunz Oğlakcıoğlu von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen thematisieren „Gangsta-Rap“ (12.15 Uhr) und Prof. Dr. Wolfgang Schild von der Universität Bielefeld referiert über die Oper „Dead Man Walking“ (14.30 Uhr). Für einen Festvortrag über „Kunst und die innere Stimme weiblicher Gefangener“ um 10.15 Uhr konnte Prof. T. Wing Lo von der City University of Hong Kong gewonnen werden. Das komplette Programm ist zu finden unter:
https://www.rewi.europa-uni.de/de/lehrstuhl/sr/krimirecht/Musik-und-Strafrecht.

Im Jahr 2013 hatte der Lehrstuhl von Prof. Dr. Dr. Uwe Scheffler das Projekt „Kunst und Strafrecht“ ins Leben gerufen. Die dabei entstandene Ausstellung – die ab Mittwoch, dem 10. April, an der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus zu sehen ist – widmet sich vorwiegend der Bildenden Kunst. Im Rahmen der Tagung werden die Tafeln zur Ausstellung „Kunst und Strafrecht“ das erste Mal in englischer Sprache zu sehen sein.


Weitere Informationen:
Europa-Universität Viadrina
Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)335 - 5534 4515
presse@europa-uni.de

www.europa-uni.de