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Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 136-2019

vom 17. Juni 2019

„Labor Ostdeutschland“ – Migrationsforscherin und Transformationsexperte im Gespräch mit Autor Christian Bangel


Sind ostdeutsche Erfahrungen mit denen von Migrantinnen und Migranten vergleichbar? Und inwieweit lassen sich Wahlergebnisse in Ostdeutschland mit den dort gemachten Erfahrungen erklären? Diesen Fragen gehen zwei öffentliche Veranstaltungen der Gesprächsreihe „Labor Ostdeutschland“ an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) nach.

Am Mittwoch, dem 26. Juni, 19.30 Uhr, kommt der Buchautor und Journalist Christian Bangel zunächst mit Prof. Dr. Naika Foroutan ins Gespräch. Die Direktorin des Berliner Instituts für Integrations- und Migrationsforschung (BIM) spricht zum Thema „Fremd im eigenen Land? Ost-Migrantische Analogien – Zur Verbindung von Abwertungserfahrung und Aufstiegsabwehr“.

Am Mittwoch, dem 3. Juli, 18.15 Uhr, ist Prof. Dr. Raj Kollmorgen von der Hochschule Zittau/Görlitz zu Gast. „Wie ,anders‘ ist der Osten? Über ostdeutsche Identität(en) und rechte Wahlergebnisse“ lautet das Thema, dem sich der Professor für Management des sozialen Wandels im Gespräch mit Christian Bangel widmet. Interessierte sind zu beiden Veranstaltungen herzlich eingeladen. Sie finden statt im Viadrina-Hauptgebäude, Senatssaal (Raum 109), Große Scharrnstraße 59.

„In den öffentlichen Diskussionen werden wir darüber sprechen, welche Schwierigkeiten in der Anerkennung und gesellschaftlichen Integration nicht-westdeutscher Lebensverläufe und Strukturen noch heute bestehen“, kündigt Viadrina-Sozialwissenschaftlerin Dr. Susann Worschech an, die beide Veranstaltungen moderiert. Thematisiert werden soll zudem, „welches Potenzial in lokalen, eigenständigen Integrationspfaden liegt, und inwiefern ein neuer Begriff gesellschaftlicher Integration vielleicht gerade in der ostdeutschen Peripherie entstehen kann.“


Zu den Personen:

Prof. Dr. Naika Foroutan ist Professorin für „Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik“ und Direktorin des Berliner Instituts für Integrations- und Migrationsforschung (BIM). Zu den Schwerpunkten ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit gehören unter anderem die Themen Migration und Integration, Identität und Hybridität sowie die gesellschaftliche Transformation von Einwanderungsländern. Im Jahr 2011 wurde sie mit dem Berliner Integrationspreis für ihr Eingreifen in die sogenannte Sarrazindebatte geehrt. 2012 erhielt sie den Wissenschaftspreis der Fritz Behrens Stiftung für exzellente Forschung. Im Jahr 2016 erhielt sie den Höffmann-Wissenschaftspreis der Universität Vechta.

Prof. Dr. Raj Kollmorgen hat an der Hochschule Zittau/Görlitz die Professur Management sozialen Wandels inne. Seine Forschungsschwerpunkte sind postsozialistische Transformationen, Ostdeutschland und deutsche Vereinigung, Regionalentwicklung sowie politischer Populismus und Radikalismus. Als einer der renommiertesten Forscher auf dem Gebiet der Analyse postsozialistischer Gesellschaften ist er ein gefragter Experte in Diskussionen ostdeutscher Identitäten, Wahlergebnisse, Eliten- und Gesellschaftsstrukturen.

Christian Bangel hat 2017 seinen Roman „Oder Florida“  veröffentlicht, in dem der in Frankfurt (Oder) geborene und aufgewachsene ZEIT-Autor die Brüche, Verwerfungen und auch entstehenden Freiräume beschreibt, die sich im ersten Nachwende-Jahrzehnt an vielen Orten Ostdeutschlands beobachten ließen. Im laufenden Sommersemester ist er Gastdozent an der Europa-Universität.

Dr. Susann Worschech forscht und lehrt seit 2012 an der Europa-Universität. Für ihre Dissertation wurde sie mit dem Klaus-Mehnert-Preis 2016 der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e. V. ausgezeichnet. Ihre Forschungsarbeit konzentriert sich auf Transformationsprozesse in postsozialistischen Gesellschaften. Im laufenden Sommersemester leitet sie mit Christian Bangel das Seminar „Oder Florida: Die unabgeschlossene Transformation in Ostdeutschland“.


Weitere Informationen:
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