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Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 231-2018

vom 2. November 2018

Klassenkampf und Judenhass? – Tagung an der Europa-Universität Viadrina zu Antisemitismus in der Arbeiterbewegung vor 1933/ Preisgekrönte Autorin hält öffentlichen Vortrag /
Interviewmöglichkeit

Von Dienstag, den 13., bis Mittwoch, den 14. November, stehen aktuelle Forschungsvorhaben zum Antisemitismus in der Arbeiterbewegung vor 1933 im Zentrum einer wissenschaftlichen Tagung an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Rund 20 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler tauschen sich im Rahmen der Konferenz „Klassenkampf und Judenhass? Antisemitismus in der Arbeiterbewegung in Quellen und Dokumenten“ mit ausgewiesenen Experten aus.

Als Höhepunkt der Tagung spricht am Dienstag, dem 13. November, 18.30 Uhr, die neue Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, Prof. Dr. Mirjam Zadoff, Autorin des preisgekrönten Buches „Der rote Hiob. Das Leben des Werner Scholem“ (Hanser Verlag, 2014), in einem öffentlichen Vortrag zum Thema „Der Mantel des Revolutionärs oder: Warum jüdische Revolutionäre eine innovative Erzählung ihrer Geschichte verlangen“.
Interessierte sind herzlich eingeladen in den Senatssaal im Hauptgebäude der Viadrina, Große Scharrnstraße 59, Raum 109.

Das detaillierte Programm der Konferenz ist online einsehbar:
www.kuwi.europa-uni.de/de/lehrstuhl/lw/diaspora/_bilder_diaspora/_veranstaltungen/Programm_Antisemitismus-Klassenkampf.pdf

„Die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus in der Weimarer Republik zeigt in bemerkenswerter Weise: Die Demokratie steht und fällt in wesentlichem Maße mit dem Schutz von Minderheiten.“, so Dr. Christian Dietrich, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration an der Europa-Universität Viadrina, der die Konferenz initiiert und organisiert hat.

Der Historiker erforscht im Rahmen seiner Habilitation an der Europa-Universität die  Positionen der deutschen Sozialdemokratie zum Antisemitismus in der Weimarer Republik.
„Der entscheidende Befund meiner Recherche in elf Archiven in Deutschland, Israel und den Niederlanden ist, dass die SPD ab 1930 die politischen Mittel gegen den NS-Antisemitismus anwandte, die sie sieben Jahre vorher entwickelt hatte und die in den Jahren 1923 und 1924 aus ihrer Sicht im Kampf gegen den Antisemitismus der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) erfolgreich waren. Nur griffen diese bewährten Instrumente nun nicht mehr, weil sich in der Zwischenzeit das politische Gefüge grundlegend verändert hatte.“, so Dr. Christian Dietrich.
www.kuwi.europa-uni.de/de/lehrstuhl/lw/diaspora/mitarbeiter/lehrstuhl/dietrich

ACHTUNG MEDIEN:
Dr. Christian Dietrich steht gern für Interviews rund um das Thema Antisemitismus in der Arbeiterbewegung der Weimarer Republik zur Verfügung.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an: presse@europa-uni.de


Weitere Informationen:
Europa-Universität Viadrina
Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)335 - 5534 4515
presse@europa-uni.de

www.europa-uni.de