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Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 98-2017

vom 11. Mai 2017

Zwangsarbeit und Reichsautobahnbau zwischen Frankfurt (Oder) und Poznań – Institut für angewandte Geschichte stellt Forschungsergebnisse an der Europa-Universität Viadrina vor

38 Zwangsarbeitslager gab es zwischen 1940 und 1943 entlang der Trasse der heutigen Autobahn zwischen Frankfurt (Oder)-West und Poznań. Die dort Gefangenen schufteten und starben unter unwürdigen Bedingungen für ein Reichsautobahnprojekt auf dieser Strecke, ohne dass damals ein einziger Meter fertig gestellt wurde. In einem grenzüberschreitenden Forschungsvorhaben haben sich deutsche und polnische Historiker des Instituts für angewandte Geschichte und des Museums der Opfer des Nationalsozialismus im polnischen Żabikowo erstmals mit diesem Lagerkomplex, topographischen Fragen und Erinnerungsspuren, sowie den Schicksalen der Zwangsarbeiter beschäftigt.

Am Montag, dem 15. Mai, 18.00 Uhr, präsentieren sie die Ergebnisse ihres zweijährigen Forschungsprojekts „Zwangsarbeit zwischen Frankfurt (Oder) und Poznań. Die Arbeitslager entlang der Reichsautobahnbaustelle 1940-1945 für Juden, sowjetische Kriegsgefangene, Polizeihäftlinge und andere Zwangsarbeiter“. Interessierte sind herzlich eingeladen in die Gedenk- und Dokumentationsstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft", Collegienstraße 10, Frankfurt (Oder).

Jacek Nawrocik, Historiker im Museum der Opfer des Nationalsozialismus in Żabikowo, Martin Adam, freier Journalist, und Matthias Diefenbach, Historiker am Institut für angewandte Geschichte, stellen einen Audioguide und eine Begleitbroschüre vor. Die Broschüre beinhaltet neben Informationen zu allen einzelnen Lagern und historischen Karten auch Zeitzeugenberichte. Der Audioguide führt in die Geschichte dieser Reichsautobahn ein und thematisiert Erinnerungsorte.

Die Präsentation findet in deutscher und polnischer Sprache statt und wird simultan übersetzt.

Der Audioguide ist in deutscher und polnischer Sprache abrufbar unter:
http://www.instytut.net/zwangsarbeit-zwischen-frankfurt-oder-und-poznan-audioguide
in deutscher Sprache https://goo.gl/ATfb9N
in polnischer Sprache: https://goo.gl/HKwE89

Das Projekt wurde gemeinsam umgesetzt vom Institut für angewandte Geschichte e. V. und dem Museum für die Opfer des Nationalsozialismus in Żabikowo. Es wurde gefördert durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.

Alumni und Studierende der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) haben 2001 den Verein „transkultura“ gegründet, der 2007 in „Institut für angewandte Geschichte“ umbenannt wurde. Sie veranstalten Tagungen, Workshops, Exkursionen und erstellen Publikationen, um Geschichte und Gegenwart der deutsch-polnischen Grenzregion erlebbar zu machen.

Kontakt: m.diefenbach@instytut.net


Weitere Informationen:
Europa-Universität Viadrina
Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)335 - 5534 4515
presse@europa-uni.de

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