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Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 57-2012

vom 2. April 2012

Viadrina-Preis wird am 7. Mai 2012 an den polnischen Komponisten
Krzysztof Penderecki in der Frankfurter Konzerthalle übergeben

 

Das Kuratorium des Förderkreises der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) wird den bedeutenden polnischen Komponisten, Dirigenten und Musiker Krzysztof Penderecki für seine Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung auf dem Gebiet der Musik am 7. Mai 2012 in einer Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Staatsorchester Frankfurt in der Frankfurter Konzerthalle „Carl Philipp Emanuel Bach“ mit dem „Viadrina-Preis 2011“ auszeichnen.
Die Veranstaltung beginnt um 16.00 Uhr mit einer Begrü̈ßung durch den Präsidenten der Viadrina, Dr. Gunter Pleuger, und einer Einleitung zur Preisvergabe durch den Vorsitzenden des Kuratoriums des Förderkreises der Europa-Universität Viadrina, Jürgen Vietig.Die Laudatio hält Prof. Rolf Beck, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Schleswig-Holstein Musikfestival.

Den  Förderpreis für herausragendes studentisches Engagement erhält das „Institut für angewandte Geschichte“ – eine Initiative von Studierenden und Mitarbeitern der Viadrina.

Im Anschluss geben Klaudyna Schulze-Broniewska (Violine) und Christian Seibert (Klavier) die Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier von Krzysztof Penderecki als Abschlusskonzert.

Mit Krzysztof Penderecki wird einer der wichtigsten Repräsentanten des polnischen Musiklebens geehrt, der schon sehr früh nach dem Zweiten Weltkrieg Brücken nach Deutschland baute, dem deutschen Publikum die Ohren für das zeitgenössische polnische Musikschaffen öffnete, durch vielfältige Kooperationen mit deutschen Orchestern, Chören, Rundfunksendern und Hochschulen wesentlich dazu beigetragen hat, die gegenseitige Wahrnehmung in positivem Sinne zu verändern.Krzysztof Penderecki wurde am 23. November 1933 in Dębica (Polen) geboren. Bereits in jungen Jahren erhielt er Violin- und Klavierunterricht, mit 18 nahm ihn das Krakauer Konservatorium auf. Ab 1954 studierte er bei Artur Malewski und Stanislaw Wiechowicz Komposition an der Krakauer Staatsakademie für Musik, an die er 1958 zum Professor berufen wurde. Ein Jahr später gewann Penderecki beim II. Warschauer Wettbewerb Junger Polnischer Komponisten alle drei zu vergebenden Preise. Zur internationalen Avantgarde schloss er 1960 mit der Uraufführung von Anaklasis für 42 Streichinstrumente bei den Donaueschinger Musiktagen auf. Einem breiten Publikum wurde Penderecki 1966 mit der Aufführung der Lukas-Passion im Dom zu Münster bekannt. Von 1966 bis 1968 lehrte der polnische Komponist an der Folkwang-Hochschule in Essen. Seine erste Oper „Die Teufel von Loudon” nach Aldous Huxley, kam 1969 an der Hamburer Staatsoper zur Uraufführung. 1972 wurde Penderecki zum Rektor der Musikhochschule in Krakau ernannt, von 1973 bis 1978 lehrte er außerdem an der Yale University in den USA. Als Dirigent eigener und fremder Werke gewann Penderecki weltweit Anerkennung.

Der Viadrina-Preis wird seit 1999 jährlich an deutsche und polnische Persönlichkeiten vergeben, die sich in besonderer Weise um die deutsch-polnische Verständigung verdient gemacht haben. Den Viadrina-Preis erhielten u.a. der bedeutende Übersetzer Karl Dedecius (1999), der Nobelpreisträger Günter Grass (2001), die polnischen Publizisten Adam Michnik (2000) und Adam Krzeminski (2006) sowie der frühere polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki (2009) und im Vorjahr der Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff. Mit Krzysztof Penderecki erhält erstmals ein Komponist und Dirigent den Viadrina-Preis.