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Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 48-2009

vom 25. März 2009

Stolpersteine in Frankfurt und Słubice: Viadrina lädt Schülerinnen und Schüler
zu einem Projekt zu jüdischer Geschichte vor Ort

 

Der Lehrstuhl für osteuropäische Geschichte und das Institut für angewandte Geschicht an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) suchen Schülerinnen und Schüler sowie Bachelor-Studierende für ein Seminar mit dem Künstler Gunter Demnig, in dem die jüdische Geschichte in Frankfurt und Słubice erforscht und im Stadtraum sichtbar gemacht wird.

Der aus Köln stammende Künstler sorgt seit 2003 mit der Verlegung von so genannten „Stolpersteinen” für öffentliche Aufmerksamkeit. Stolpersteine sind kleine Betonquader mit einer Messingplatte, die vor dem letzten selbst gewählten Wohnort der Opfer des Nationalsozialismus in den Gehweg eingelassen werden und mit kurzen biografischen Angaben zum Schicksal der erinnerten Personen versehen sind. Mit seinem „Kunstprojekt für Europa“ fügt sich Demnig ein in die Diskussionen über ein angemessenes Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, die mit den Debatten über das Denkmal für die ermordeten Juden Europas ihren Höhepunkt erreicht hatten.

Das Seminar richtet sich an Schülerinnen und Schüler höherer Jahrgangsstufen sowie an Bachelor-Studierende. Im Mittelpunkt steht die Recherche zu Opfern des Nationalsozialismus in Frankfurt und dem heutigen Słubice, mit dem Ziel, weitere Stolpersteine durch Gunther Demnig zu verlegen. Über das Projekt hinaus soll eine breite Öffentlichkeit erreicht werden. Zu diesem Zweck organisieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigenverantwortlich zwei Abendveranstaltungen mit Zeitzeugen und erstellen eine deutsch-polnische Broschüre, um Einheimischen und Besuchern den Weg zu den Stolpersteinen zu weisen.

Zunächst erarbeitet sich die Gruppe Grundlagenwissen über den Nationalsozialismus und seine Opfer, wobei ein Schwerpunkt auf das jüdische Frankfurt gelegt wird. Praxisrelevante Fertigkeiten werden durch Workshops zu Archivarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising und Veranstaltungsmanagement erworben und dann praktisch angewandt. Geplant ist darüber hinaus eine Exkursion in das Landeshauptarchiv in Potsdam.

Ein Vortreffen der Projektgruppe findet statt am Donnerstag, dem 23. April 2009, um 17.00 Uhr
im Gräfin Dönhoff-Gebäude, Raum 05, Europaplatz 1.

Rückfragen können gerichtet werden an Henriette Ullmann 0157-743 983 83.

Voranmeldungen bitte bis zum 3.4.2009 an:
E-Mail: h.ullmann@instytut.net

Anmeldeschluss ist Freitag, 3. April 2009