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Abteilung für Hochschulkommunikation

MEDIENINFORMATION

Nr. 95 vom 2. August 2007

Ausgewählte Publikationen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Viadrina im zurückliegenden Halbjahr (Langfassung)

 

Aleksandrowicz, Dariusz: „Die kulturwissenschaftliche Erkenntnisauffassung als Regress zum primitiven Denken“, In: Aleksandrowicz, Dariusz/Weber, Karsten (Hrsg.), Kulturwissenschaften im Blickfeld der Standortbestimmung, Legitimierung und Selbstkritik, Frank & Timme, Berlin 2007, S. 45-88.
Inhalt: Der Beitrag setzt sich mit der im radikalen Konzept der Kulturwissenschaft implizit enthaltenen Erkenntnistheorie kritisch auseinander. Inhaltverzeichnis: 1. Was wird mit „Kulturwissenschaft/en“ gemeint? 2. Ursprungsmythos und Geltungsanspruch. 3. Repräsentation und Wahrheit. 4. Performation und Konstruktion. 5. Erkenntnis als Praxis. 6. Wissenschaftliches und primitives Denken. 6.1. Schriftlichkeit vs. Mündlichkeit. 6.2. Dinge und Zahlen. 6.3. Konkretes und Abstraktes. 6.4. Erkenntnis vs. Hervorbringung. 6.5. Theoretische Erklärung vs. essentialistisch-animistische Sinndeutung. 7. Fazit.

Blazejewski, Susanne/Dorow, Wolfgang/Reber, Gerhard/Auer-Rizzi, Werner (Hrsg.): Unternehmenskulturen in globaler Interaktion. Wiesbaden 2007, Gabler.
Inhalt: Auf der Basis einer qualitativen empirischen Studie (Interviews mit 200 Managern aus neun multinationalen Unternehmen in den Regionen Deutschland/Schweiz, USA und Japan) werden in diesem Band erstmals aus Sicht der betroffenen Manager in Tochter- und Muttergesellschaften Barrieren, Grenzen und Entwicklungspotentiale einer transnationalen Unternehmenskultur untersucht. Behandelt werden nicht nur die Diskrepanzen zwischen der Ist- und Soll-Kultur globaler Unternehmen, sondern auch personalwirtschaftliche Instrumente des kulturellen Wandels. Darüber hinaus wird gezeigt, dass globale Unternehmen sehr unterschiedliche Vorstellungen über die Entwicklung einer transnationalen Unternehmenskultur verfolgen.

Frey, Kaspar/Wiedemann, Herbert: Gesellschaftsrecht. C.H. Beck, München, 7. Auflage, 533 Seiten.
Inhalt: Die grundlegend überarbeitete Auflage des von Wiedemann begründeten Werkes enthält 480 praktische Fälle und kompakte Lösungen zu – teils schwierigen – Fragen des Gesellschaftsrechts. Es finden sich auch Hinweise auf die Rechtstatsachen, prozessuale, ausländische und internationale Besonderheiten.

Häde, Ulrich/Gramlich, Ludwig/Weber, Albrecht/Zehetner, Franz (Hrsg.): Juristische Wechselreden, Festgabe für Hugo J. Hahn zum 80. Geburtstag, Verlag der GUC, Chemnitz 2007, 211 Seiten.
Inhalt: Der Würzburger Staats- und Völkerrechtler Hugo J. Hahn hat wesentlich dazu beigetragen, das kleine aber feine Gebiet des Währungsrechts in Deutschland und international ins Gespräch zu bringen. Gemeinsam mit Ludwig Gramlich, einem weiteren Schüler von Hahn, hat Ulrich Häde die Festgabe zum 80. Geburtstag als geschäftsführender Herausgeber initiiert und bis zu ihrem Erscheinen begleitet. Das Buch umfasst elf Beiträge von Freunden und Schülern Hahns, die nicht nur das Währungsrecht, sondern auch das internationale Wirtschaftsrecht, die deutsche Sozialstaatlichkeit, die Grundrechte und andere Themen behandeln. Es soll anregen zur Wechselrede, zur Diskussion zwischen Theorie und Praxis über Juristisches und unter Juristen.

Haverkamp, Anselm: Metapher – Die Ästhetik in der Rhetorik. Fink Verlag, 2007.
Inhalt: Die Metapher, das wichtigste technische Instrument der alten Rhetorik, hat nach dem Verblassen des Bezugsrahmens der Rhetorik an Bedeutung nicht verloren. Eher könnte man sagen, dass die in den diskursiven disziplinären Nachfolgeformationen der Rhetorik aus dem Blick geratene, tiefer gelegte Rolle des rhetorischen Apparats in der Metapher virulent und fassbar geblieben ist. Die falsche Wahrnehmung, die mit der Rhetorik überwundene Episteme signalisiere in der Metapher ihr uneigentliches, nur mehr ästhetisches Fortwirken und darin einen unaufgeklärten Rest und Bedarf  an Wissen, macht eine Bestandsaufnahme der Verlegenheitslösungen nötig, die unter dem Namen Metapher im Raume stehen geblieben sind. Dabei ist das ästhetische Missverständnis der Metapher von den darin mehr schlecht als recht aufgehobenen philosophischen Verlegenheiten der Ästhetik auseinerzuhalten. In der Verkennungsgeschichte, die das Paradox der Metapher begleitet, entzieht sich die Ästhetik der Geschichte ihrer Begriffe.

Hübinger, Gangolf/Przylebski, Andrzej (Hrsg.): Europäische Umwertungen. Nietzsches Wirkung in Deutschland, Polen und Frankreich, Frankfurt a. M., 2007 (Studien zur Ethik in Ostmitteleuropa, Bd. 10).
Inhalt: Im Zentrum dieser doppelsprachigen, deutsch-polnischen Publikation stehen Prozesse der Aneignung und Abwehr Nietzsches in der deutschen, polnischen und französischen Geschichte. Am Umgang mit Nietzsche lassen sich Eigenarten und Verflechtungen europäischer Wissenskulturen des 20. Jahrhunderts mit besonderer Schärfe nachzeichnen.

Husmann, Sven: „Bewertung von Investitionen bei steuerlich optimaler Finanzierung“, In: Die Betriebswirtschaft (DBW), 67 (2007), S. 369-380.
Inhalt: Investitionsentscheidungen unter Sicherheit werden in der Praxis häufig auf der Basis von Barwertmodellen getroffen. In diesem Beitrag wird anhand des deutschen Steuersystems exemplarisch gezeigt, dass Manager von Kapitalgesellschaften Investitionsentscheidungen unabhängig von den Einkommensteuersätzen der Anteilseigner treffen können, wenn Investitionsprojekte steuerlich optimal finanziert werden. Investitionsprojekte können unter dieser Voraussetzung anhand einer fiktiven Sofortausschüttung bewertet werden, die einem Barwert mit einer einfachen Gewinnsteuer gleicht. Außerdem wird erläutert, dass Investitionsentscheidungen auf der Basis einer fiktiven Sofortausschüttung geeignet sind, Fehlentscheidungen zu vermeiden, die durch eine unsachgemäße Zurechnung von finanzierungsbedingten Steuervorteilen verursacht werden können.

Joerden, Jan C./Szwarc, Andrzej J. (Hrsg.): Europäisierung des Strafrechts in Polen und Deutschland – rechtsstaatliche Grundlagen.Monographien/Diss., 1. Aufl., Duncker & Humblot Berlin, 364 S., ISBN: 978-3-428-12377-3: Schriften zum Strafrecht Bd. 185.
Inhalt: Die Beiträge zu diesem Band sind aus der gleichnamigen Tagung hervorgegangen, die von den Herausgebern in der Zeit vom 6. bis 9. April 2006 in Poznan (Polen) unter Mitwirkung von Wissenschaftlern aus Polen, Luxemburg und Deutschland veranstaltet wurde. Vor dem Hintergrund einer sich intensivierenden und beschleunigenden „Europäisierung des Strafrechts“ wird in diesen Beiträgen die Frage diskutiert, ob die weit reichende Umgestaltung des nationalen Rechts jeweils noch im Einklang mit den die Nationen übergreifenden und zugleich den nationalen Rechtsordnungen vorausgehenden Grundsätzen des Rechtsstaates stehen. Denn ohne Berücksichtigung dieser Grundsätze wird die weitere „Europäisierung des Strafrechts“ (wie etwa im Bereich des europäischen Haftbefehls) auf zunehmenden Widerstand stoßen – und dies zu Recht. Polen und Deutschland sind dabei zwei Beispiele, die einerseits als ein „neues“ und andererseits als ein „altes“ Land der europäischen Gemeinschaft unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven in diese Debatte einbringen können. Die Autoren diskutieren zunächst die Grundlagen einer „Europäisierung des Strafrechts“ und wenden sich dann mehreren Spezialproblemen dieses Themenkomplexes zu, wobei es sowohl um Fragen mit materiell-rechtlichem als auch um solche mit prozessrechtlichem Ausgangspunkt geht.

Jungbluth, Konstanze/Meierkord, Christiane: „Identities in Migration Contexts“, In: Mannheimer Beiträge zur Sprach- und Literaturwissenschaft, Tübingen (Narr).
Inhalt: „Identities in Migration Contexts“ greift das Thema Identitätskonstruktion anhand von Beispielen aktueller Formen der Migration und in Bezug zu Theorien des Kulturkontakts und des Kulturwandels auf. Zum einen untersuchen einzelne AutorInnen Prozesse individueller Selbstdefinition, zum anderen die gesellschaftliche Platzierung eines Individuums im sozialen System und seinen unterschiedlichen Gruppierungen. Konstruktionen sprachlicher Identität werden ausgehend von Le Page und Tabouret-Keller als sich in einem sozialen Kontext vollziehend verstanden. Identität wird dabei als durch Sprache ausgehandelt betrachtet, so dass jeder sprachliche Akt auch als „act of identity“ verstanden wird.Im Detail bieten die Einzelaufsätze Einblicke in Prozesse der Identitätskonstruktion amerikanischer Emigranten in Deutschland, internationaler Bildungsmigranten in Großbritannien und Frankreich, junger Erwachsener in Katalonien aus ein- und mehrsprachigen Herkunftsfamilien, Arbeitsmigranten in Chile, marokanischer Migranten in Südspanien, sowie in sprachliche Folgen der Binnenmigration südafrikanischer Parlamentarier.

Kittsteiner, Heinz D.: „Von der Geschichtsphilosophie zur Ästhetik. Von der Ästhetik zur Geschichtsphilosophie“, In: Bollenbeck/Georg/Ehrlich, Lothar (Hrsg.): Friedrich Schiller. Der unterschätzte Theoretiker, Köln, Weimar, Wien 2007, S. 39-58.
Inhalt: Der Aufsatz setzt ein mit der Vernachlässigung der kantischen Geschichtsphilosophie in der Phase des Neukantianismus. Eigentlich liegt eine angemessene Beschäftigung damit erst nach dem II. Weltkrieg vor, angestoßen durch Ludwig Landgrebe. Behandelt werden die Differenzen zwischen Kant und Hegel und zum Schluss anhand von Paul Ricoeur das scheinbare Paradox, dass nach dem hegelschen Totalitätsanspruch die bescheidenere kantische Version einer Geschichtsphilosophie wieder aktuell geworden ist.

Knefelkamp, Ulrich/Bosselmann-Cyran, Kristian (Hrsg.): Grenze und Grenzüberschreitung im Mittelalter. 11. Symposium des Mediävistenverbandes vom 14. bis 17. März 2005 in Frankfurt an der Oder. Berlin 2007.
Inhalt: Die Publikation dokumentiert das 11. Symposion des Mediävistenverbandes, das im März 2005 an der Viadrina und im Collegium Polonicum stattgefunden hat. Das Thema Grenze und Grenzüberschreitung wurde fachübergreifend und interdisziplinär diskutiert. Dabei wurden die Grenzen nicht nur im räumlich-geographischen, sondern auch sozialen, kulturellen und intellektuellen Kontext erörtert. Die Publikation fasst die Tagungsbeiträge von renommierten und jungen Wissenschaftlern in vier Sektionen zusammen: Leben an Grenzen, Grenzen der Gesellschaft, Grenzen der Kommunikation und Grenzen des Wissens.

Krätke, Stefan: Europas Stadtsystem zwischen Metropolisierung und Globalisierung. Profile und Entwicklungspfade der Großstadtregionen Europas im Strukturwandel zur wissensintensiven Wirtschaft. Münster, Hamburg, Berlin, LIT Verlag, 2007.
Inhalt: Der EU-Wirtschaftsraum ist heute von einer „Metropolisierung“ der wirtschaftlichen Entwicklungs- und Innovationspotenziale geprägt, d.h. der selektiven Konzentration von wissensintensiven Wirtschaftsaktivitäten in den Großstadtregionen und Metropolräumen Europas. Zugleich fungieren die Metropolräume als herausragende Knotenpunkte der weltwirtschaftlichen Integration Europas. In diesem Buch werden die unterschiedlichen sektoralen Profile und Entwicklungspfade der Großstadtregionen und Metropolräume Europas im Strukturwandel zur wissensintensiven Wirtschaft herausgearbeitet.

Kudert, Stephan: Investieren in Polen, 3. Auflage, 2007.
Inhalt: Die stetig wachsenden Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Polen haben in der Wissenschaft und Praxis einen Bedarf nach Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen des wirtschaftlichen Engagements ausländischer Investoren in Polen geweckt. Zu diesen Informationen zählen insbesondere jene, die das polnische Bilanz- und Steuerrecht betreffen. Dieses Werk soll einen Beitrag leisten, die bestehenden Informationslücken über die Unternehmensbesteuerung in Polen zu schließen. Darüber hinaus befasst es sich mit Immobilienerwerb, Gesellschaftsrecht sowie der Rechnungslegung im Einzel- und Konzernabschluss. Das Steuerrecht ist jedoch schnelllebig. Daher ist nunmehr die dritte Auflage erschienen. Das Buch ist in einen rechtlich orientieren (Kapitel I bis VII), einen quantifizierenden (Kapitel VIII bis X) sowie einen rechnungslegungsorientierten Teil (Kapitel XI und XII) untergliedert.

Kurbel, Karl/Jankowska, Anna Maria/Schreber, Denny: „An Architecture for Agent-based Mobile Supply Chain Event Management“, In: International Journal of Mobile Communications”, Vol. 5 No. 3, 2007, S. 243-258.
Inhalt: Supply Chain Event Management (SCEM) is an approach aiming to fill the gap between Supply Chain Planning and Supply Chain Execution. The goal of SCEM applications is to monitor the states of supply chains by observing specific events and exceptions in real-time and alerting managers if problems occur. This paper presents an architecture for a mobile SCEM system based on software agents, Auto-ID technologies, and mobile computing. It introduces the main layers and components of this architecture. A special focus is placed on Web Services, mobile user interfaces, and integration of a multi-agent platform as innovative solutions to improve SCEM.

Minkenberg, Michael: „Rechtsradikalismus/Rechtsextremismus“ sowie „Religion und Politik“, In: Nohlen, Dieter/Grotz, Florian (Hrsg), Kleines Lexikon der Politik. 4. überarb. Aufl. (München: Beck, 2007), S. 464-470 und S. 482-487.
Inhalt: Die beiden Einträge in einem der am weitesten verbreiteten politikwissenschaftlichen Lexika im deutschsprachigen Raum stellen überblicksartig sowohl Grundlinien der Forschung zu diesen Phänomenen, einschließlich theoretischer Zugänge, sowie deren empirische Charakteristika in einzelnen Ländern und im länderübergreifenden Vergleich dar.

Müller, Cornelia: Metaphors. Dead and Alive, Sleeping and Waking. A cognitive approach to metaphors in language use. Chicago, University of Chicago Press.
Inhalt: „Metaphors“ bringt 'traditionelle' und 'kognitive' Ansätze der Metapherntheorie miteinander ins 'Gespräch'. Es entwickelt einen gebrauchsbasierten und kognitiv orientierten Ansatz, der empirisch aufweist, daß es sich bei der Erzeugung von Metaphern um einen modalitätsunhabhängigen kognitiven Prozess handelt, der sich in Bild, Geste und Lautsprache manifestieren kann. Analysen von Bildbrüchen und multimodalen Metaphern zeigen ferner, daß vermeintlich 'tote' Metaphern der Alltagssprache im Gebrauch aktiviert werden und damit für Sprechende und Schreibende während des Sprechens oder Schreibens lebendig sind. Metaphern weisen sich darum als tot oder lebendig auf der Ebene des Sprachsystems und als dynamisch aktivierbar, d.h. schlafend bis wachend auf der Ebene des Sprachgebrauchs aus.

Pechstein, Matthias: „Rückwirkende oder nur ‚zeitnahe’ Geltendmachung ergänzender Familienzuschläge gemäß BverfGE 99, 300 (331 f.)?“, In: Zeitschrift für Beamtenrecht 3 (ZBR), 55. Jg., S. 73 - 81, Verlag W. Kohlhammer, ISSN 0514-2571.
Inhalt: Das Bundesverfassungsgericht hat die verfassungswidrige Unzulänglichkeit der familienbezogenen Besoldungsbestandteile jedenfalls für Beamte mit drei und mehr Kindern wiederholt gerügt. Der in diesen Entscheidungen aufgestellten Maßstab für eine verfassungskonforme Besoldung, der einen 15%-Abstand von den entsprechenden durchschnittlichen kindbezogenen Sozialhilfeleistungen fordert, ist vom Gesetzgeber auch bis heute nur unzureichend umgesetzt worden. Die Verwaltungsgerichte sind vom Bundesverfassungsgericht aufgerufen worden, die entsprechenden Besoldungsbestandteile, ggf. auch ohne gesetzliche Grundlage, seit dem Jahr 2000 zuzusprechen. In der verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung umstritten ist bislang jedoch, inwieweit entsprechende Beträge auch für zurückliegende Zeiträume (dreijährige Verjährung) zugesprochen werden müssen. Der Beitrag weist auf, daß das BVerfG insoweit eindeutig auch eine rückwirkende Gewährung bis zum Inkrafttreten entsprechender gesetzlicher Regelungen – nunmehr von Bund und Ländern – intendiert hat.

Ribhegge, Hermann: „Europäische Wirtschafts- und Sozialpolitik“. Springer Berlin u. a., 2007. ISBN: 978-3-540-70878-0.
Inhalt: In dem Lehrbuch wird das Spannungsfeld zwischen Integration und Autonomie der Mitgliedstaaten in der Europäischen Union analysiert. Nachdem anhand des gemeinsamen Marktes die theoretischen Überlegungen  zur Integration herausgearbeitet  worden sind, werden die einzelnen Politikbereiche der EU detailliert untersucht. Dabei werden  der Agrar-, Kohäsions- und einheitlichen  Geldpolitik, bei denen eine starke Vergemeinschaftung vorliegt, solche Politikbereiche gegenübergestellt, in denen die Mitgliedstaaten ihre Autonomie nach dem Subsidiaritätsprinzip gewährt haben. Diese ist. u.a. bei der Steuer-, Fiskal-, Beschäftigungs-, Lohn- und Sozialpolitik  gegeben. Die Koordinierungsprobleme, die sich in diesen Bereichen sowohl auf der vertikalen als auch der horizontalen Ebene ergeben, werden ausführlich behandelt. Am Beispiel der Sozialpolitik werden die Vorteile einer Koordinierung gegenüber einer Harmonisierung aufgezeigt. Das Lehrbuch schließt mit einer kritischen Bewertung des europäischen Sozialmodells.

Richter, Knut/Pakhomova, Nadezda V./Dobos, Imre: A Wagner/Whitin natural resource stock control model, International Journal of Production Economics, Vol. 104, Issue 2, p. 419 – 426.
Inhalt: Dieser Beitrag in einer renommierten internationalen wissenschaftlichen Zeitschrift ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus Deutschland, Russland und Ungarn. Darin werden zwei sich scheinbar wenig tangierende Themen miteinander verknüpft; die klassische Theorie der Lagerhaltung und die Theorie natürlicher regenerierbaren Ressourcen. Regenerierbare Ressourcen gewinnen besonders mit Blick auf die Energieknappheit immer mehr an Bedeutung. Im Ergebnis entstehen neue Einsichten in die Dynamik der Nutzung und Pflege solcher Ressourcen.

Scheffler, Uwe: „Strafgesetzgebungstechnik in Deutschland und Europa“, In: Vormbaum, Thomas (Hrsg.) , Juristische Zeitgeschichte, Kleine Reihe, Band 13, 156 S., BWV – Berliner Wissenschafts-Verlag.
Inhalt: Die Studie, hervorgangen aus einem Vortrag des Autors auf der Tagung der deutschen, österreichischen und schweizerischen Strafrechtslehrer 2005 in Frankfurt (Oder), beschäftigt sich mit dem in der Strafgesetzgebung „immerwährenden Pendelschlag“ zwischen der generalisierender Technik einerseits und andererseits der Kasuistik, die zur Zeit wieder insbesondere bei der Umschreibung strafbarer Verhaltensweisen an Boden gewinnt. Im Mittelpunkt der Analyse stehen die Regelbeispieltechnik, eine deutsche Spezialität, sowie die – vom Autor so bezeichnete – Schrotschusstechnik, eher angloamerikanischer Gesetzgebungstradition verpflichtet, die infolge der Internationalisierung, inbesondere Europäisierung des Strafrechts auf dem Vormarsch ist, weil sie mit kriminalpolitischen Vorstellungen korrespondiert, die neuerdings unter dem Terminus Feindstrafrecht diskutiert werden und vermehrt über Europäische Rahmenbeschlüsse in das deutsche Strafrecht dringen.

Schlögel, Karl: Das russische Berlin. Ostbahnhof Europas, Hanser Verlag München, 2007, 510 S., illustriert/Pantheon München, TB.
Inhalt: Zwischen Deutschland und Russland gab es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahllose Verbindungen, und alle führten über Berlin. Das Buch enthält ein Dutzend Studien über die Netzwerke und Milieus, die das Russische Berlin ausgemacht haben: die Emigranten-Community, die Botschaften, die Beziehungen der Militärs, die Komintern, die Russen in der Berliner High Society, über das russisch-jüdische Berlin. Das Schlusskapitel handelt vom neuen Russischen Berlin heute.

Schmid, Wolfgang/Golosnoy, Vasyl: „EWMA Control Charts for Monitoring Optimal Portfolio Weights“, In: Zeitschrift: Sequential Analysis, 26, S. 195-224, 2007.
Inhalt: The distribution of the asset returns is subject to structural breaks. These breaks may lead to changes in the optimal portfolio weights. A fast detection of any change in the optimal portfolio weights is of great relevance for a portfolio investor.In this paper we introduce several control charts for the weights of the global minimum variance portfolio. All charts are based on exponential smoothing. The charts are compared with each other using the average and median run length performancecriteria. The proposed methodology is applied to empirical data.

Schwan, Gesine/Holzer, Jerzy/Lavabre, Marie-Claire/Schwelling, Birgit (Hrsg.): Demokratische politische Identität. Deutschland, Polen und Frankreich im Vergleich. VS-Verlag, 395 S.
Inhalt: Wie konstituiert sich demokratische politische Identität? Wie und aufgrund welcher Einflussfaktoren entsteht sie empirisch nach dem Ende diktatorischer Regimes? Zu welchen alternativen Konsequenzen führt es, wenn solchem Ende institutionell Demokratien oder Diktaturen folgen? Wie gehen nachdiktatorische Gesellschaften mit ihren Vergangenheiten um und wie gestalten sie ihre identitätsstiftenden Erinnerungen? Diesen Fragen geht der Sammelband aus sozialwissenschaftlicher und historischer Perspektive und anhand von ausgewählten Beispielen im deutsch-polnisch-französischen Vergleich nach.

Sinn, Arndt: Straffreistellung aufgrund von Drittverhalten – Zurechnung und Freistellung durch Macht, Verlag Mohr Siebeck, Tübingen 2007, 400 S.
Inhalt: In der gegenwärtigen Strafrechtsdogmatik ist es bisher wenig geklärt, wann und warum es normativ angezeigt ist, einen Täter deshalb zu entlasten, weil eine dritte Person in das verbotene Geschehen eingreift. Der Autor bringt deshalb die Typen freistellenden Drittverhaltens in eine eigene Ordnung, um sie dann in Bezug zum Strafrechtssystem zu bewerten und auf ein neues Prinzip strafrechtlicher Zurechnung und Freistellung – Macht – zu gründen. Konkreter Untersuchungsgegenstand sind die Situationen, in denen eine Rechtsgutsbeeinträchtigung aufgrund des Verhaltens einer anderen Person, die nicht Opfer, sondern ein Dritter ist, den Strafbarkeitsausschluss oder eine Strafmilderung zur Folge hat (z. B. in Fällen von vis absoluta oder bei Verwaltungsakzessorietät). Das hohe Abstraktionsniveau der anerkannten Freistellungsgründe und die gedankliche Trennung der miteinander agierenden Personen bei der Fallprüfung erschweren es, das Verhalten des Dritten als Freistellungsgrund wahrzunehmen. Der Autor versucht deshalb, die Begriffe des Verbrechens, der Zurechnung und der Freistellung an eine soziale Größe zu binden, die wegen ihres universellen Charakters geeignet ist, die Verbindung zwischen Sein und Sollen herzustellen und als Grundlage im Bereich der Strafrechtsdogmatik zu dienen. Erstmals erarbeitet der Autor hier anhand der Drittbeteiligungsfälle eine machttheoretische Verbrechenskonzeption, die das Verhältnis von Macht und Recht von vornherein in ihren Denkansatz aufnimmt. Das Buch bietet darüber hinaus die Grundlage für eine machttheoretisch fundierte Handlungslehre.

Wolff, Heinrich Amadeus/Posser, Herbert (Hrsg.): Gesamtkommentar zur VwGO in der Datenbank: Beck-online.de: kommentierte Vorschriften: §§ 44, 89-92, 173-187, 190-195 VwGO.
Inhalt: Der Beck-online-Kommentar zur VwGO bietet eine auf die Bedürfnisse der reinen Bildschirmarbeit bezogene Kommentierung der Prozessordnung für die Verwaltungsgerichte. Die kommentierten Vorschriften betreffen insbesondere die Frage des Streitgegenstandes im Verwaltungsprozess, demnach das Sachgebiet, unter welchen Voraussetzungen in einem Verfahren mehrere Streitpunkte miteinander verbunden werden können.