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Abteilung für Hochschulkommunikation

MEDIENINFORMATION
Nr. 13 vom 30. Januar 2007

 

Podiumsdiskussion zum Preis der deutschen Einheit

 

Am 5. Februar 2007 lädt die Kulturwissenschaftliche Fakultät der Europa-Universität Viadrina zu einer Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Gerhard A. Ritter zum Thema „Der Preis der deutschen Einheit. Die Wiedervereinigung und die Krise des Sozialstaates“ ein. Sein gleichnamiges Buch erschien 2006 im C.-H.-Beck-Verlag.
Es liefert die längst fällige gründliche Analyse des deutschen Einigungsprozesses in sozialpolitischer Hinsicht. Zugleich dokumentiert das Buch diesen Prozess mit einer einzigartigen Fülle von Quellen, darunter authentischen Äußerungen der direkt Beteiligten.
Der Band erörtert die internationalen, innenpolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmen- bedingungen der deutschen Wiedervereinigung und fasst die intensiven Verhandlungen prägnant zusammen, die schließlich zur Übertragung des bundesdeutschen Systems der sozialen Sicherung, des Arbeitsrechts und der Arbeitsbeziehungen auf die neuen Bundesländer führten.
Die gewaltigen Transferleistungen vom Westen in den Osten führten zu einem rapiden Anstieg der Staatsschulden und des Anteils der Sozialleistungen am Sozialprodukt. Damit verschlechterten sich die Rahmenbedingungen der deutschen Politik und Wirtschaft entscheidend.
Der Band zeigt, wie durch die Fixierung auf die Probleme der Einheit der bereits begonnene Umbau des deutschen Sozialstaats für mehrere Jahre auf Eis gelegt wurde. Die Krise, die durch die Globalisierung, die Änderung der traditionellen Arbeitsgesellschaft und die Alterung der Bevölkerung entstanden war, wurde dadurch dramatisch verschärft.

 

Zu diesen Thesen diskutieren Prof. Dr. Hermann Ribhegge und Prof. Dr. Hans-Jürgen Wagener  von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Viadrina unter Leitung von Prof. Dr. Alexander Nützenadel mit Prof. Gerhard A. Ritter. Er ist emeritierter Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, war von 1976 bis 1980 Vorsitzender des Verbandes der Historiker Deutschlands, er ist Ehrendoktor der Universität Bielefeld und der Humboldt-Universität Berlin, Honorary Fellow St. Antony’s College Oxford und korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Zahlreiche Publikationen erschienen, u. a. zur Politik- und Parteienforschung, zur Geschichte der Arbeiterbewegung und zur Sozialgeschichte.

 

Interessenten sind zur Podiumsdiskussion herzlich eingeladen zu 18 Uhr in den Senatssaal im Uni-Hauptgebäude, Große Scharrnstraße 59.