Das Gleichstellungs- und Familienkonzept in Kürze
Dem Konzept liegt eine Analyse der aktuellen Gleichstellungssituation an der Viadrina zugrunde. Detaillierte Informationen dazu finden Sie hier: Gleichstellung in Zahlen.
Frauenanteil im Qualifikationsverlauf nach Fakultäten an der Viadrina 2017
Aufgrund des Profils der Universität im Bereich der Kultur-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften gibt es an der Viadrina keine traditionell von Frauen weniger nachgefragten Fächer wie Natur- oder Ingenieurswissenschaften. Daher weist die Viadrina einen im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlichen Frauenanteil bei den Studierenden auf, der auch zwischen Studienbeginn und Studienabschluss sowie beim Übergang vom Bachelor zum Master relativ konstant bleibt. Die in allen Fachrichtungen zu beobachtende leaky pipeline setzt an der Viadrina daher nicht während des Studiums, sondern erst in späteren Qualifikationsphasen ein. An der juristischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät geschieht dies bereits während der Promotionsphase, an der kulturwissenschaftlichen Fakultät in der Postdoc-Phase bzw. im Übergang auf eine Professur.
Die Situation von Hochschulmitgliedern mit Familienaufgaben lässt sich wie folgt charakterisieren: In der Studierendenbefragung der Viadrina von 2015 gaben 3% der Studierenden an, mit Kind zu studieren. Der Mitarbeitendenbefragung der Viadrina von 2011 zu Folge haben 57,6% der Befragten Kinder, davon zwei Drittel im eigenen Haushalt. Männer und Frauen haben etwa gleich häufig Kinder. 11,7% der Befragten haben pflegebedürftige Angehörige, die sie entweder selbst pflegen oder an deren Pflege sie beteiligt sind.
Basierend auf der quantitativen Analyse und in Auswertung des Soll-Ist-Vergleichs der getroffenen Maßnahmen sowie der Evaluation von Förderinstrumenten hat die Viadrina Stärken und Schwächen ihrer Gleichstellungssituation und Familienorientierung identifiziert:
Stärken | Schwächen |
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an der wirtschaftswissenschaftlichen und juristischen Fakultät
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Aufbauend auf dieser Analyse setzt sich die Viadrina sieben übergeordnete Ziele:
- Gleichstellungs- und Familienorientierung in Strukturen und Prozessen an der Universität
- Chancengerechte Studienbedingungen und Abbau geschlechtsspezifischer Stereotype
- Planbarkeit und Geschlechtergerechtigkeit wissenschaftlicher Karrierewege
- Erhöhung des Professorinnenanteils
- Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen und Gremien
- Geschlechter- und familiengerechte Arbeitsbedingungen für das nichtwiss. Personal
- Integration von Gender- und Diversitybezügen in Lehre, Forschung und Transfer
Diese Ziele wurden mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog inklusiver konkreter Zeitvorgaben und Verantwortlichkeiten untersetzt. Auf der Ebene der Fakultäten und der Verwaltung sind diese Maßnahmen in dezentralen Gleichstellungsplänen konkretisiert. Zudem hat das Präsidium in Bezug auf die anstehenden Besetzungen bis zum Jahr 2021 folgende Zielzahlen festgelegt:
Entwicklung ausgewählter Kennzahlen und Zielzahlen an der Viadrina und bundesweit (2009-2016/17)