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Universitätsgeschichte unter der Lupe – Frühjahrstagung der Hochschul- und Literaturarchive an der Viadrina

Nach drei Tagen mit eng getakteten Vorträgen, lebhaften Diskussionen und fachlichem Austausch endete am 29. März die Frühjahrstagung der Hochschul- und Literaturarchive an der Europa-Universität. In Arbeitsgruppen beschäftigten sich rund 80 Teilnehmende unter anderem mit verstreuten Archivbeständen und Normdatensätzen.

Als „gute Gelegenheit, vor einem großen Fachpublikum die Geschichte unserer Universität kritisch unter die Lupe zu nehmen“, bezeichnete Dr. Agnieszka Brockmann die Tagung. Die Leiterin der Bibliothek im Collegium Polonicum und frühere Leiterin des Universitätsarchivs war Gastgeberin während der dreitägigen Veranstaltung, die zum ersten Mal in Frankfurt (Oder) und Słubice stattfand. Neben dem fachlichen Austausch zu aktuellen Themen lernten die Gäste das Universitätsarchiv und das Karl Dedecius Archiv kennen. >>>weiterlesen

Fotos: Bastian Bielig

Thematisch im Mittelpunkt standen – passend zur Situation des Universitätsarchivs der Viadrina – verstreute Archivbestände. Nachdem Viadrina-Historiker Gotthard Kemmether einen Festvortrag über die von 1406 bis 1811 dauernde Geschichte der alten Viadrina im Licht archivalischer Quellen gehalten hatte, eröffnete Agnieszka Brockmann eine Diskussionsrunde über „Überlieferungsbrüche in Universitäts- und Hochschularchiven“. „Unsere Bestände sind eigentlich nicht verstreut, wir haben einfach keine Akten der alten Frankfurter Universität.“ Mit dieser Zuspitzung sicherte sie sich bei ihrem Vortrag „Zur Gedächtnispolitik der Europa-Universität Viadrina“ die Aufmerksamkeit im gut gefüllten Senatssaal. Agnieszka Brockmann umriss in ihrem Vortrag, welche Bezüge zur alten Viadrina die Neugründung der Europa-Universität begleiteten und wie sich in den vergangenen fast 30 Jahren eine neue, junge Identitätsbildung entwickelt hat.

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt war die Verwendung von Normdaten in Archiven. „Für die Archivare ist die Diskussion darüber ein besonderer Gewinn“, resümierte Agnieszka Brockmann. Dieses Instrument – seit Jahrzehnten unverzichtbar für die bibliothekarische Arbeit – werde von den Archiven gerade „entdeckt“, berichtete die Archivarin. „Die Gespräche in den Kaffeepausen haben gezeigt, dass auf diesem Gebiet noch sehr viel Bedarf an Koordination und Verständigung besteht.“

Agnieszka Brockmann verbindet die Veranstaltung an der Oder mit dem Wunsch, „dass die enge Zusammenarbeit zwischen den Bibliotheken und den Archiven, wie wir sie an der Viadrina und im Collegium Polonicum seit Beginn beider Institutionen pflegen und nun auch der Öffentlichkeit eindrucksvoll vorgeführt haben, auch für andere eine Inspiration sein kann.“ (FA)

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