„So entsteht eine Zeitung – Wie viel Zauberei ist dabei im Spiel?"
Na ja, Zauberei ist also nicht im Spiel, wenn Redakteure, Fotografen, Layouter und Drucker eine Zeitung herstellen. Aber auf wie viele Dinge sie dabei achten müssen, das hat Peter Philipps von der „Märkischen Oderzeitung“ anschaulich erklärt. Ein kleiner Film half ihm dabei. Vor allem aber hat er euch einbezogen in die Arbeit eines Journalisten. Was müsste wohl am Tag nach der Vorlesung in der Zeitung stehen, wollte er wissen. Eure Vorschläge: die Umweltkatastrophe in Japan, das Oder-Hochwasser und „natürlich“, dass Bayern München ein wichtiges Fußballspiel verloren hat.
Peter Philipps hat beschrieben, dass man vier Aluminiumplatten benötigt, die mit gelber, roter, blauer und schwarzer Farbe bedeckt sind, damit am Ende ein farbiges Foto in guter Qualität in der Zeitung erscheint. Er hat sich dafür entschuldigt, dass manchmal Fehler in der Zeitung stehen und hat erklärt, dass die Redakteure eine Berichtigung veröffentlichen müssen, wenn sie falsche Zahlen, Namen oder Informationen gedruckt haben.
Und dann hattet ihr ganz viel Zeit, eure Fragen loszuwerden. Und was für Fragen ihr hattet!
- Was passiert, wenn falsche Farben in die Platten gelegt werden? – (Dann muss man manchmal die Maschinen anhalten und die Farben korrigieren.)
- Wie erfährt man, was in der Welt passiert? – Dafür arbeiten Mitarbeiter der MOZ, die Interviews führen, telefonieren und an Pressekonferenzen teilnehmen. Und es werden die Zulieferungen von Nachrichtenagenturen wie dpa und dapd genutzt.
- Wie viele Filialen hat die Märkische Oderzeitung? – eine Hauptredaktion in Frankfurt (Oder) und dazu 12 Lokalredaktionen zwischen Eisenhüttenstadt und Schwedt. Wie viele Leser hat die MOZ? - 260 000 Leser
- Wie lange wird gedruckt? – mehrere Stunden lang
- Wie lange dauert es, bis ein Aprilscherz fertig ist? – manchmal wenige Minuten, manchmal dauert es einen halben Tag, je nachdem, ob die Redakteure eine Idee haben
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Was kostet Papier? Wie viele Laster fahren täglich mit den Zeitungen von der Druckerei los? Wie groß sind Druckmaschinen? Warum heißt die Zeitung Zeitung? – Das nun wieder waren Fragen, die Peter Philipps nicht exakt beantworten konnte. Manchmal spielen ja auch mehrere Faktoren eine Rolle: Beim Papier bestimmen die Hersteller vor allem in Skandinavien die Preise, die sich verändern können. Bei den Lastern hängt es davon ab, ob es kleine oder große sind. Ob das überhaupt schon jemand nachgezählt hat? Wegen der Druckmaschine will sich Herr Philipps nun noch erkundigen.
Toll, dass ihr zum Abschluss auch noch eine aktuelle Märkische Oderzeitung mitnehmen konntet. Viele haben sich auch ein Malheft eingepackt, in dem ebenfalls gezeigt wird, wie eine Zeitung entsteht.
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PS. In der Vorlesung konnten einige Fragen nicht sofort beantwortet werden. Wir holen dies hier nach:
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Woher kommt das Wort „Zeitung“?
Vor 700 Jahren sagten die Niederländer „zidunge“ für „Nachricht“. - Wie schwer ist eine Druckmaschine?
60 Tonnen (1500 Kinder à 40 kg)
Fotograf: H. Fest