Warum brauchen wir ein Gehirn?
(24. März 2010)
Es ist schon erstaunlich. Da gab es bereits im Jahr 2008 eine Vorlesung zum Denken und zum Gehirn und doch war die diesjährige Vorlesung restlos ausgebucht. Kein Wunder, das hat ein kleiner Test ergeben: Viele von euch waren vor zwei Jahren noch gar nicht dabei.
Dr. Andreas Hartmann hat euch erst einmal raten lassen, wie schwer denn Gehirne unterschiedlicher Lebewesen sind. Jetzt wisst ihr, dass das eines Elefanten etwa 4,5 bis fünf Kilogramm wiegt, das eines Delphins zwischen zwei und 2,5 Kilogramm und das eines Menschen nur etwa 1,3 bis 1,6 Kilogramm.
Und trotzdem kann das menschliche Gehirn viel mehr als das eines Tieres – nämlich bewusst denken. Für all seine Aufgaben besitzt es etwa 100 Milliarden Nervenzellen. Das ist eine Zahl mit elf Nullen – viele von euch wussten das bereits.
Selbst, wenn ihr nur einen Ball fangen müsst, ist euer Gehirn schon total aktiv. Was müssen da erst Sportler leisten, die mit vielen Kunststücken einen Basketball in einen Korb werfen? Wie kunstvoll das aussieht, hat ein kleiner Film gezeigt. Und wie weit die Menschen noch davon entfernt sind, einen Roboter zu entwerfen, der so gut wie ein Mensch Fußball spielt, habt ihr ebenfalls erfahren.
Spannend war wohl auch zu sehen, was ein Arzt mit Hilfe eines Ultraschallgerätes alles im Kopf erkennen kann. Das hat euch Dr. Hartmann vorgeführt. Leider war bei der Lautstärke im Hörsaal der Puls des Blutes kaum zu hören.
Viel Spaß hat wohl allen gemacht, als optische Täuschungen euren „grauen Zellen“ so einige verkehrte Bilder vorgegaukelt haben. Aber mit ein paar Hilfestellungen haben sie schnell gelernt und ließen sich im zweiten Versuch nicht mehr täuschen.
Gelernt hat auch das Gehirn eines besonderen Gastes. Der junge Mann hatte vor zehn Jahren unverschuldet einen schweren Fahrradunfall erlitten und trug davon schwere Kopfverletzungen davon. Erst Monate später erwachte er aus dem Koma und musste dann fast alles neu erlernen: das Laufen und Schreiben, das Sprechen und selbst den Umgang mit Besteck und Stiften.
Nach dem Ende der Vorlesung trauten sich noch einige Mutige nach vorn und schauten sich Präparate von menschlichen Gehirnen an. Das war schon ein bisschen eigenartig, nicht wahr?