Warum denke ich?
Könnt Ihr euch vorstellen, dass ein Arzt, der auf einem internationalen Kongress vor 1000 Zuhörern einen Vortrag in englischer Sprache gehalten hat, aufgeregt zur Kinder-Universität kommt? Dr. Kai Wohlfarth, der die Vorlesung „Warum denke ich?“ hielt, ging es so! Vor euch vor Neugier und Spannung zappelnden Zuhörern zu reden, ist auch etwas Besonderes. Sein Gehirn war jedenfalls ziemlich lange besonders gut durchblutet, so viel hat er in dieser Stunde gedacht und mitgedacht. Ihr erinnert euch doch, dass man nicht nur die Gehirnströme (EKG), sondern auch die Durchblutung des Gehirns beim Denken messen kann. Und dass die Größe des Gehirns nichts über die Denkleistung aussagt. Sonst hätten ja Elefanten mit ihrem riesigen Gehirn beispielsweise Bücher und Computerspiele erfinden müssen und nicht wir Menschen. Ihr habt gelernt, dass Botenstoffe alle wichtigen Informationen von Nerv zu Nerv weitergeben und dass Schäden zu Erkrankungen wie Schlaganfall, Hirnhautentzündung und Demenz führen können. Anschaulich und besonders spannend war es wohl zu sehen, dass auch unser Gehirn nicht alle Informationen „auf die Reihe“ bekommt, besonders wenn es mit so genannten optischen Täschungen konfrontiert wird. Na, und das echte Plastinat eines Gehirns sowie Gehirn-Scheiben bekommt ihr in der Schule auch nicht zu sehen!
Und was sagt Dr. Wohlfarth zur Vorlesung: „Es war für mich total aufregend, ein solch schwieriges Thema für Kinder vorzubereiten und zu halten. Aber es war mir auch ein Vergnügen!“
(Bilder: K. Bechly)