Mediation und Konfliktmanagement (M.A./LL.M.)
Der Master-Studiengang ist ein 3-semestriger, postgradualer, berufsbegleitender Studiengang, der - je nach der von Ihnen gewählten Ausrichtung - mit dem Erwerb des akademischen Grades Master of Arts (M.A.) oder Master of Laws (LL.M.) abschließt.
Das Master-Studium Mediation und Konfliktmanagement bietet denjenigen Studierenden die noch nicht über eine Mediationsausbildung verfügen, eine professionelle. auf wissenschaftlichen Grundlagen basierende praktische Mediationsausbildung.
Bereits ausgebildetete Mediatioren erhalten die Gelegenheit, ihre Grundlagenkenntnisse auszubauen und zu vertiefen, sich zu spezialisieren, indem sie vielfältige Anwendungsfelder von Mediation und Konfliktmanagement detailliert kennenlernen, und ihre praktische Methodenkompetenz im Rahmen von integrierten Fortbildungsmodulen auszubauen.
Sollten Sie danach noch offene Fragen haben, können Sie sich auch direkt an unser Team wenden. Ausführlichere Infos zum Studiengang finden Sie auf den Seiten der Juristischen Fakultät.
Studieninhalte
Mediation ist eine Methode zur Konfliktbeilegung, in der ein neutraler Dritter auf freiwilliger Basis zwischen zwei oder mehr Parteien vermittelt und sie darin unterstützt, gemeinsam eine interessengerechte Lösung zu erarbeiten.
Diese Art der Konfliktlösung wurde in den 1960er und 1970er Jahren in den USA entwickelt. Sie stellt dort mittlerweile in vielen Bereichen eine ebenso häufig wie erfolgreich genutzte Alternative zum gerichtlichen Verfahren dar. Auch in Deutschland sowie in anderen europäischen Ländern findet das Konzept der Mediation zunehmend Verbreitung, was sich u.a. im Erlass des deutschen Mediationsgesetzes 2012 widerspiegelt.
Im Vergleich sowohl zu herkömmlichen Gerichtsverfahren, in denen eine Partei auf Kosten der anderen gewinnt, als auch zu klassischen Kompromisslösungen, bei denen beide Seite gleichermaßen nachgeben müssen, ist das Ziel der Mediation ein anderes:
Bei der Mediation geht es darum, dass auf Basis der Interessen der Beteiligten der Konflikt oder die komplexe Entscheidungssituation so bearbeitet wird, dass eine sogenannte Win-Win-Lösung erzielt wird.
Dabei bleibt die inhaltliche Verantwortung für die Konfliktlösung bei den Parteien, während der Mediator bzw. häufig ein interdisziplinär zusammengesetztes Mediatorenteam die Verantwortung für den Prozess der Konfliktbearbeitung übernimmt: Er entwirft ein situationsadäquates Verfahren, schafft die Rahmenbedingungen für eine konstruktive Kommunikation, strukturiert das Gespräch und dokumentiert dessen Ergebnisse. In dieser umfassenden Unterstützung der Parteien in einem selbstbestimmten Prozesse der Erarbeitung eines für alle Seiten befriedigendes Ergebnisses liegt die spezifische Herausforderung und der besondere Wert der Mediation.
Der Anwendungsbereich für die prozeduralen Kompetenzen, die einen guten Mediator auszeichnen, reicht dabei weit über klassische Konfliktbearbeitungen hinaus: In allen Entscheidungsprozessen von einiger Komplexität sind diese Fähigkeiten eine wichtige Grundlage - so z.B. im Konfliktmanagement, in der Teamarbeit, Projektentwicklung und Verfahrensgestaltung.
In vielen Konflikten beginnt im Anschluss an gescheiterte Verhandlungen unmittelbar ein Streitentscheidungsverfahren. Grundgedanke des Konfliktmanagements ist es demgegenüber, den Verlauf eines Konfliktes gezielt zu beeinflussen, indem vor allem der Frage, welches Verfahren für die Bearbeitung eines Konflikts geeignet ist, besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Mittels eines systematischen und institutionalisierten Umgangs mit Konflikten in Unternehmen und Organisationen, bei Gericht, in der internationalen Friedensvermittlung und in zahlreichen anderen Kontexten soll die Bedeutung des Zufalls in der Konfliktbearbeitung sinken - stattdessen sollen Konfliktparteien bei ihrer bewussten Wahl eines interessengerechten Konfliktbearbeitungsverfahrens professionell begleitet werden.
Mediation und Konfliktmanagement basieren in ihren wissenschaftlichen Grundlagen u.a. auf Teilbereichen der Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft, Ökonomie, Sprachwissenschaft und Psychologie und werden daher als klassische "Schnittmengenwissenschaft" bezeichnet. Eine fundierte Mediationsausbildung stützt sich auf Erkenntnisse dieser Teildisziplinen und führt sie anwendungsorientiert zusammen.
Der Studiengang ist interdisziplinär und postgradual ausgerichtet - sein Angebot richtet sich an Personen mit Hochschulabschlüssen aller Fachrichtungen. Bewerber/-innen ohne Hochschulabschluss können nach erfolgreichem Bestehen einer Eingangsprüfung zugelassen werden.
Das Studium erstreckt sich über 3 Semester und schließt je nach gewählter Ausrichtung mit dem akademischen Grad "Master of Arts" (M.A.) oder "Master of Laws" (LL.M.) ab.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die Masterarbeitsphase in ein fakultatives viertes Semester zu legen und so das Studium nach 4 Semestern abzuschließen.
Die Teilnehmer durchlaufen im Rahmen des Studienganges eine vollständige Mediationsausbildung. Sollte eine solche Ausbildung bereits vorliegen, kann diese ganz oder teilweise angerechnet werden.
Der Studiengang bietet die Möglichkeit einer Spezialisierung in den Bereichen:
- Mediation und Konfliktmanagement in der Wirtschaft,
- Mediation und Konfliktmanagement in Familie, Schule und Jugend,
- Mediation und Konfliktmanagement in öffentlichen Planungsverfahren,
- Mediation und Konfliktmanagement in Internationalen Friedensprozessen sowie
- Querschnittsbereich/Grundlagenvertiefung,
die sowohl die wissenschaftlichen Grundlagen der jeweiligen Anwendungsbereiche als auch bereichsbezogene praktische Mediations- und Konfliktmanagement-Kompetenzen vermitteln.
Das Studium besteht aus Präsenz- und Fernmodulen und wird in der Regel berufsbegleitend wahrgenommen. Die Präsenzmodule finden in Frankfurt (Oder) und Berlin statt. Die Teilnahme wird in vielen Bundesländern als Bildungsurlaub anerkannt.
Als Teilnehmer/-innen sollen Sie Mediation und Konfliktmanagement als berufspraktische Fähigkeiten erlernen bzw. weiterentwickeln und - auch über klassische Mediationssituationen hinaus - in Ihrem beruflichen Alltag anwenden können.
Gleichzeitig werden Sie in die Lage versetzt, Ihre Mediations- und Konfliktmanagementpraxis auf akademischem Niveau zu reflektieren, zu diskutieren und sich in einem wissenschaftlichen Diskursspektrum zu positionieren.
Die Vertiefungsmodulphase des Studienganges ermöglicht Ihnen - durch die frei wählbare Kombination von zwei Schwerpunktfächern - eine individuelle Spezialisierung auf verschiedene Anwendungsbereiche von Mediation und Konfliktmanagement und erhöht damit auch die unmittelbare berufliche Relevanz und Einsetzbarkeit der Studieninhalte. Gleichzeitig wird dadurch eine eventuelle Anerkennung nach den Standards eines Berufsverbands ermöglicht.
Bewerbung & Fristen⠀
Alle wichtigen Informationen für Ihre Bewerbung einschließlich der Angaben zum Bewerbungs-, Auswahl- und Zulassungsverfahren sowie zu den Kosten und Fristen erhalten Sie ebenso auf den Internetseiten des Master-Studiengangs Mediation und Konfliktmanagement auf der Homepage der Viadrina wie das erforderliche Bewerbungsformular.
Kontakt
Frau Julia Stroner
Koordinatorin
- Europa-Universität Viadrina, Große Scharrnstr. 59, 15230 Frankfurt (Oder)
- +49 (0) 335-5534-2317
- master-mediation@europa-uni.de
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