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Zusammenarbeit über Zeitzonen und Kontinente hinweg – Sommerschule über Grenzen und Migration in digitalen Zeiten

Mehr als 30 Studierende und Promovierende aus Europa, Asien, Afrika, Australien und Amerika kamen vom 16. bis 27. August 2021 in Online-Formaten zusammen, um im Rahmen der 3. Sommerschule des Viadrina Centers B/ORDERS IN MOTION über Grenzen und Migration in digitalen Zeiten zu sprechen und ihre Projekte weiter zu entwickeln. Tosin Samuel Durodola, ein Teilnehmer aus Nigeria, berichtet zum Abschluss, wie er von der Teilnahme profitiert.

Welche digitalen Kontrollinstrumente nutzen Staaten und Staatenverbünde, um Migration zu kontrollieren und zu steuern? Und über welche neuen Kommunikationswege kommunizieren Migrantinnen und Migranten, um ihre Reise zu organisieren, mit der Familie in Kontakt zu bleiben und neue Netzwerke aufzubauen? Allein diese zwei Aspekte des diesjährigen Themas „Borders an Migration in Digital Times“ der Sommerschule verdeutlichen die Vielfalt der Fragestellungen, zu denen sich die Teilnehmenden zwei Wochen lang austauschten. Neben Vorlesungen und Workshops bestand das Programm der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Sommerschule aus Speed-Präsentationen. In kollaborativen Arbeitsgruppen lernten die Teilnehmenden, wie sie ihre wissenschaftliche Botschaft in ein audiovisuelles Format übersetzen können.

Welcome-Session-2021-08-16-2 ©Anne Pilhofer

Zu Beginn der Sommerschule hatte das Organisationsteam zu einem Willkommenstreffen im virtuellen Raum eingeladen.


Tosin Samuel Durodola schaltete sich zwei Wochen lang aus dem nigerianischen Ado-Ekiti in die Videokonferenzen der Sommerschule. Der 24-jährige Absolvent der University of Ibadan nutzte das Programm an der Viadrina, um das Thema seiner Masterarbeit über die Handlungsfähigkeit liberianischer Flüchtlinge in Nigeria zu vertiefen. Auch über die Gruppe der Bürgerkriegsflüchtlinge in Nigeria hinaus habe die Frage, wie Geflüchtete außerhalb von Auffanglagern zu wirtschaftlicher Eigenständigkeit gelangen, eine große Relevanz, betont Durodola. Subsahara-Afrika beherberge 26 Prozent der weltweiten Flüchtlingsbevölkerung. Angesichts dieser Zahl sei die Forschung über digitale Grenzen und die Digitalisierung des Migrationsmanagements für diese Weltregion von großer politischer Wichtigkeit.

„Ich habe während der Sommerschule mein Wissen darüber vertieft, wie digitale Technologien unsichtbaren Akteuren, wie Flüchtlingen und Asylbewerbern, dabei helfen können, ihren Raum angesichts von Ausgrenzung, Grenzdiskriminierung und Grenzlinien in Asyl- und Aufnahmegemeinschaften auszuhandeln“, erklärt er. Gemeinsam mit anderen Teilnehmenden analysierte er die unterschiedlichen Situationen von digitaler Grenzziehung und -sicherung in Mexiko, Nigeria und Indien.

„Es war herausfordernd, unser Material zu visualisieren, nicht zuletzt aufgrund der verschiedenen Zeitzonen“, berichtet er von den ganz pragmatischen Herausforderungen einer digitalen, internationalen Sommerschule. Mit viel Wille und guter Zusammenarbeit sei es aber gelungen, ein aussagekräftiges Video zur Präsentation zu erstellen. Die Abschlusspräsentation aller Arbeiten am letzten Sommerschul-Tag ließ ihn, die anderen Teilnehmenden und das Organisationsteam von B/ORDERS IN MOTION bereichert und inspiriert zurück.

Durodola_190 ©Privat

Die Sommerschule wurde geleitet von PD Dr. Carolin Leutloff-Grandits und Dr. Norbert Cyrus und koordniert von Julia Bantouvaki und Anne Pilhofer.
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(FA)

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