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Zwischen Emanzipation und Desinformation – Prof. Dr. Ulrike Klinger zur Professorin für Politische Theorie und Digitale Demokratie ernannt

Prof. Dr. Ulrike Klinger wurde am 24. September zur Professorin für „Political Theory an Digital Democracy“ an der European New School of Digital Studies (ENS) ernannt. Wie sich die Digitalisierung der Öffentlichkeit auf die Demokratie auswirkt, untersucht sie mit Studierenden im ersten Semester anhand des aktuellen US-amerikanischen Wahlkampfes.

„Auch wenn es im Namen meiner Professur ganz hinten kommt, steht für mich Demokratie im Zentrum. Das ist meine Leidenschaft“, sagte Prof. Dr. Ulrike Klinger anlässlich ihrer Ernennung. Als gebürtige Dresdnerin und mit Blick auf aktuelle politische Entwicklungen weltweit sei Demokratie für sie alles andere als selbstverständlich. Seit etwa zehn Jahren konzentriert sich ihre wissenschaftliche Arbeit im Bereich der politischen Kommunikationsforschung auf die digitale Kommunikation und den damit verbundenen Wandel der Öffentlichkeit.

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Prof. Dr. Ulrike Klinger (r.) erhält ihre Ernennungsurkunde von Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal. © Katrin Hartmann


Auf die Frage „Kann die Demokratie Social Media überleben?“ gibt es Ihrer Auffassung nach keine einfache Antwort. Nach einem anfänglichen emanzipatorischen Potenzial, das sozialen Medien beispielsweise beim Arabischen Frühling zugeschrieben wurde, habe sich mit Diskussionen um Hassbotschaften und Fake News der Diskurs gedreht. Die Widersprüchlichkeit, dass so viele diverse und verlässliche Informationen durch das Internet verfügbar sind wie noch nie – allerdings zum Großteil hinter Bezahlschranken – und gleichzeitig massenhaft und gratis verbreitete falsche Inhalte zu Desinformation führen, interessiert Ulrike Klinger.

Anschaulich und aktuell wird sie ihre Themen politische Theorie und digitale Demokratie mit den ersten Studierenden an der European New School of Digital Studies unter anderem in einem Seminar über die amerikanischen Wahlen betrachten. Der auch in den sozialen Netzwerken geführte Wahlkampf und dessen Ausgang werden während des Wintersemesters tagesaktuell beobachtet und mit zugeschalteten internationalen Gästen – auch aus den USA – eingeordnet.

Zuletzt hat Ulrike Klinger als Juniorprofessorin für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Digitale Kommunikation an der Freie Universität Berlin gelehrt und geforscht. Sie leitet zudem die Forschungsgruppe „Nachrichten, Kampagnen und die Rationalität öffentlicher Diskurse“ am Weizenbaum Institut für die vernetzte Gesellschaft in Berlin. Zur Ernennung und Begrüßung an der European New School of Digital Studies hatte deren Leiter Prof. Dr. Jürgen Neyer nicht nur Blumen, sondern – zur Einstimmung auf den neuen Arbeitsort in Słubice – auch Pączki (Pfannkuchen) besorgt. „Dass mein alltäglicher Arbeitsweg künftig aus Westberlin durch Brandenburg nach Polen führt – eine Strecke die früher undenkbar gewesen ist –, zeigt, dass sich Dinge auch zum Guten wenden können“, so Ulrike Klinger. (FA)


Zu den Kontaktdaten von Ulrike Klinger und dem akademischen Team der European New School of Digital Studies

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