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Zwischen türkischem Pop und Ruhesitz-Migration – Prof. Dr. Kira Kosnick zur Professorin für Kultur- und Sozialanthropologie ernannt

Prof. Dr. Kira Kosnick wurde am 17. Februar zur Professorin für Vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie ernannt. Nach 13 Jahren an der Goethe-Universität Frankfurt am Main wird sie sich ab dem 1. April an der Europa-Universität ihrem Schwerpunkt-Thema Migration widmen. Mediale Debatten interessieren sie dabei genauso wie das Zusammenspiel von verschiedenen Diskriminierungsarten.

„Ich freue mich sehr darauf, meine Studierenden mit Namen zu kennen“, sagte Prof. Dr. Kira Kosnick kurz nach ihrer Ernennung durch Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal. Ein angenehmes Betreuungsverhältnis und die Aussicht auf gute Forschungsbedingungen sind zwei Gründe für die Soziologin und Kulturanthropologin, nach Frankfurt (Oder) zu wechseln.

20200217_Ernennung-Kira-Kisnick_UV_8534 ©Heide Fest

Nach Einschätzung von Prof. Dr. Annette Werberger, Dekanin der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, wird Kira Kosnick mit ihren Forschungsschwerpunkten von den Viadrina-Studierenden ungeduldig erwartet. So beschäftigt sie sich unter anderem mit Intersektionalität, also der Überschneidung verschiedener Diskriminierungsformen. Eine Perspektive, die sie bereits als stellvertretende geschäftsführende Direktorin am Cornelia Goethe Centrum in Frankfurt am Main beschäftigte.

Soeben abgeschlossen hat Kira Kosnick ein Forschungsprojekt über türkisch-deutsche Ruhesitz-Migration, die zu dem „Überraschungsbefund“ geführt habe, warum türkische Migranten teilweise nach einem Arbeitsleben in Deutschland wieder in die Türkei ziehen. „Das ist überwiegend keine Lifestyle-Migration. Die Leute gehen teilweise, weil sie sich das Leben in Deutschland nicht leisten können“, so Kira Kosnick. Zuvor hatte sie unter anderem die post-migrantische Clubkultur in Berlin, Paris und London verglichen. „Nach mehreren Jahren in Istanbul habe ich damals auch türkische Popmusik aufgelegt“, verriet sie im Gespräch mit Julia von Blumenthal, Annette Werberger und Viadrina-Kanzler Niels Helle-Meyer.

Wie weit ihre Arbeit über die Wissenschaft hinaus in die Gesellschaft reicht, zeigt Kira Kosnicks Mitgliedschaft im Rat für Migration – ein wissenschaftliches Gremium, das politische Entscheidungen und öffentliche Debatten über Migration kritisch begleitet. Zudem fördert sie aktiv Forschende, die aus politischen Gründen aus ihrer Heimat, beispielsweise der Türkei, nach Deutschland fliehen müssen. „Ich würde mich freuen, wenn sich die Viadrina auf diesem Gebiet vermehrt engagiert“, sagte sie und stieß auf große Bereitschaft bei Julia von Blumenthal. (FA)

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