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„Angesichts der drohenden Verfehlung müssen wir handeln“ – Viadrina-Umweltökonom berät Sachsen-Anhalt in Klima-Fragen

Prof. Dr. Reimund Schwarze leitet den Wissenschaftlichen Beirat für die Begleitung der Umsetzung des Klima- und Energiekonzeptes in Sachsen-Anhalt. Der Viadrina- Umweltökonom wurde jüngst vom dortigen Landesministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie auf diesen Posten berufen. Bis 2023 wird Schwarze in dieser Position die Landesregierung beraten.

„Angesichts der drohenden Verfehlung der Klimaschutzziele in Deutschland im nächsten Jahr und angesichts des verständlichen Unmutes darüber in der jungen Generation müssen wir handeln“, mahnte Prof. Dr. Reimund Schwarze bei dem ersten Treffen des Rates Ende April. Der Viadrina-Umweltökonom wird in den kommenden vier Jahren dem Gremium vorstehen, das die Regierung von Sachsen-Anhalt bei der Umsetzung des Klima- und Energiekonzeptes berät. Der Beirat befasst sich mit Herausforderungen in der Umsetzung von Klimaschutzzielen in Sachsen-Anhalt, die den darin vertretenen Expertinnen und Experten besonders dringend erscheinen oder die von der derzeitigen Landesministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie, Prof. Dr. Claudia Dalbert, benannt werden.

Schwarze sieht die Aufgabe des Rates in „einer ehrlichen Bestandsaufnahme der Gründe für das Scheitern und in einem besseren Monitoring der für 2030 geplanten Maßnahmen“. Dabei gehe es neben technischen Herausforderungen vor allem um Ökonomie. „Was heute noch zu teuer ist, kann morgen effizient sein, wenn wir heute die richtigen Rahmenbedingungen setzen“, ist er überzeugt. In diesen Fragen gebe es auch für Bundesländer wie Sachsen-Anhalt Handlungsspielräume, die zu einer Optimierung des Energiesystems führen können. „Ich begleite die Landesregierung im Monitoring der Fördermaßnahmen und suche gemeinsam mit Experten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen nach den Hebeln für eine intelligente, erfolgreiche Steuerung der Energiewende in der Zukunft", umreißt Schwarze seine neue Aufgabe.

Das im Februar dieses Jahres beschlossene Klima- und Energiekonzept des Landes Sachsen-Anhalt enthält 72 Maßnahmen zur Einsparung von Treibhausgasemissionen. Erstmals wurden für diese Maßnahmen der Einspareffekt und die Kosten für die Jahre 2020 und 2030 berechnet. In den Entstehungsprozess des Konzeptes wurden Verbände, Kammern, Hochschulen, kommunale Spitzenverbände und die Öffentlichkeit eingebunden.

Prof. Dr. Reimund Schwarze lehrt und forscht seit vielen Jahren über den Klimawandel und die Klimaverhandlungen an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. Unter anderem begleitet und analysiert er die internationalen Klimagipfel, zuletzt im polnischen Katowice.  (FA)

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