zum aktuellen Viadrina-Logbuch

„Polnische Spuren in Deutschland“ – Buchpräsentation auf Einladung der Dedecius-Stiftung

„Oh Donna Clara, ich hab Dich tanzen gesehen...“ Von einem Genießer aus Posen handelt das Lied, welches am 14. November in der St. Marienkirche erklang. Was dieser Schlager, der seit den 1930er Jahren um die Welt geht, mit polnischen Spuren in Deutschland zu tun hat, erfuhren die Gäste der Vorstellung eines neuen „Leselexikons.

Mit mehreren musikalischen Beispielen untermalte der Journalist vom Deutschen Polen-Institut und Mitherausgeber des „Leselexikons: Polnische Spuren in Deutschland“ seine Lesung aus dem neuesten Band der Reihe Zeitbilder der Bundeszentrale für Politische Bildung.
Dabei ging es um den Ruhrpott-Rapper Toony, der in jungen Jahren aus Polen übergesiedelt war und die Tücken der Integration musikalisch verarbeitet, und um die Band „Rote Gitarren“, deren polnische Provenienz manch deutscher Fan seinerzeit nicht erahnte. „Oh Donna Clara“ hieß ursprünglich „Tango Milonga“ und wurde 1928 von Jerzy Petersburski in Warschau komponiert. Heute singen die Fans von Hertha BSC ihre Hymne auf eben diese Melodie.

Doch polnische Spuren finden sich in allen Lebensbereichen, welche das Lesebuchlexikon auf ca. 450 Seiten versammelt. In einigen geht es um Migration, wie die „Ruhrpolen“, welche um 1900 die westdeutsche Bergbauregion bevölkerten oder um die Ausreisewelle in den 1980er Jahren, aus der bis heute ca. 130.000 deutsch-polnische Ehen entstanden sind. Die deutsch-polnische Grenze wird unter anderem im Artikel über geteilte Städte thematisiert, wo neben Görlitz/Zgorzelec und Guben/Gubin auch Frankfurt (Oder)/Słubice und die Viadrina auftauchen.

Für die kurzweilige Präsentation dieses interessanten Bandes bedankten sich bei Herrn Dr. Kaluza: Christa Moritz, Geschäftsführerin der ARLE gGmbH, Dr. Hans-Gerd Happel, Vorsitzender der Stiftung Karl Dedecius Literaturarchiv, seine Mitarbeiterin und Initiatorin Dr. Ilona Czechowska und eine gut unterhaltene Zuhörerschaft.

Organisiert wurde die Lesung von der Stiftung Karl Dedecius Literaturarchiv der Viadrina in Kooperation mit der „Arbeiten und Leben in Historischen Gebäuden gGmbH“ (ARLE) in der Sakristei der St. Marienkirche. (Gunhild Genzmer)

>>> weitere Informationen zum Buch auf den Seiten des Deutschen Polen Instituts

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