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Kunst am Bau aus dem Dornröschenschlaf erweckt

Über 80 Neugierige kamen am 2. Juli in die „Alte Mensa“ der Viadrina: Dort wurde die Ausstellung „Was macht die Kunst, Frankfurt (Oder)?“ eröffnet. Ob Skulpturen im Park, Wandgemälde im Kindergarten oder Mosaik im Treppenhaus: Die Ausstellung befasst sich mit fast vergessener „Kunst am Bau“ aus DDR-Tagen. Neben offiziellen Vertreterinnen und Vertretern aus der Stadtverwaltung und -politik waren auch zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus der portraitierten Zeitepoche gekommen.

Was passiert mit baubezogener Kunst, wenn Bauwerke aus DDR-Tagen saniert werden? Das ist eine der Hauptfragen, die die Ausstellung „Was macht die Kunst, Frankfurt (Oder)?“ aufwerfen will. Von vielen Kunstwerken an Hochhäusern oder Kindergärten sind die Urheber gar nicht mehr bekannt, eine Signatur gibt es selten. Einige konnten für die Ausstellung recherchiert werden – andere meldeten sich direkt bei der Ausstellungseröffnung: „Heute haben uns schon Künstlerinnen und Künstler angesprochen und gesagt ‚Das ist nicht von Unbekannt, das habe ich gemacht‘“, freute sich Ausstellungs-Initiatorin Sahra Damus.

Authentisch fügen sich auch zwei Werke im Ausstellungsraum selbst, in der „Alten Mensa“, in die restliche Schau ein: Die großflächige Hinterglasmalerei von Eberhard Hückstädt, dessen Autorenschaft nach seiner Ausreise aus der DDR 1984 auf der Malerei unkenntlich gemacht wurde, und die Lampenkonstruktion im ehemaligen Speisesaal der Mensa, die Liebhaber sofort mit denen aus dem ehemaligen Palast der Republik in Berlin vergleichen.

„Ich freue mich über dieses erneute gemeinsame Projekt zwischen der Universität und der Stadt Frankfurt (Oder)“, betonte Prof. Dr. Paul Zalewski. Gemeinsam mit Sahra Damus und dem Architekten und Fotografen Martin Maleschka hatten sie mit ihrer Ausstellungsidee bei den Stadtverantwortlichen offene Türen eingerannt. Neben Skulpturen und Objekten, die seit ihrem Abbau im Depot der Stadt lagern, zeigt die Ausstellung Fotografien von Martin Maleschka, die noch bestehende und bereits vernichtete „Kunst am Bau“ in der Oderstadt porträtrieren. Maleschkas Archiv an Fotografien baubezogener Kunst in Ostdeutschland umfasst mittlerweile an die 3.000 Werke. (UP)

Weitere Informationen zur Ausstellung unter:
www.wasmachtdiekunstfrankfurtoder.tumblr.com

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