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10 Jahre Schreibzentrum – 10 Jahre Unterstützung beim Schreiben mit internationaler Wirkung

Seit zehn Jahren gibt das Schreibzentrum an der Viadrina Studierenden Tipps zum Verfassen wissenschaftlicher Texte – und das mit internationaler Strahlkraft. Zu erleben war dies bei der Jubiläumsfeier am 4. Mai: Die Festrede hielt die US-amerikanische Wissenschaftlerin Prof. Julie Nelson Christoph und Lehrende der Europa-Universität gaben persönliche Einblicke in Schreibprozesse.  

„Ich brauche absolute Ruhe zum Schreiben wissenschaftlicher Texte“, erklärte Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast, Direktorin des Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien an der Viadrina, während der Podiumsdiskussion zum Thema Schreiben. „Ich verschanze mich zum Schreiben unter dem Dach und versorge mich mit Süßigkeiten.“ Prof. Dr. Eva Kocher, Inhaberin des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Europäisches und Deutsches Arbeitsrecht, und Zivilverfahrensrecht, erläuterte, dass es in Rechtstexten auf jedes Wort ankomme: „Dies führt dazu, dass ich meine Texte immer wieder überarbeite“, so die Viadrina-Juristin. „Ich streiche gnadenlos in meinen Texten, um für mehr Klarheit zu sorgen“, berichtete Nadja Sennewald, Germanistin und Leiterin des Schreibzentrums der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. „Ich habe eine Füllwortliste in Word, auf die ich meine Texte hin durchsuche.“

Den Festvortrag zum zehnjährigen Jubiläum hielt Prof. Julie Nelson Christoph, die das „Center for Writing, Learning and Teaching“ an der University of Puget Sound, USA, leitet. Darin hob sie hervor, wie prägend das Schreibzentrum der Europa-Universität und insbesondere seine Gründerin Katrin Girgensohn für ihre eigene Arbeit war: „Katrin Girgensohn hat mich auf die Schreibzentrumsarbeit in Deutschland aufmerksam gemacht. Ohne sie würde ich heute nicht dazu forschen“, so die Professorin für Englisch in ihrer teils auf Deutsch vorgetragenen Rede. „Meine Einrichtung arbeitet nach dem Vorbild der Viadrina mit studentischen Schreibberaterinnen und -beratern zusammen. Sie vermitteln ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen Schreibtechniken und geben Feedback auf Texte.“

Die Gründerin des Schreibzentrums, Dr. Katrin Girgensohn, umriss die von Höhen und Tiefen geprägte Geschichte der Einrichtung. Nach verschiedenen Lehraufträgen an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät zum Thema Schreiben hatte sie 2007 die Einrichtung gegründet. „2010 war ein Jahr voller Gegensätze für uns. Die hier am Schreibzentrum initiierte ‚Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten’ stieß auf sehr großes Medieninteresse und findet mittlerweile in ca. 70 Schreibzentren auf der ganzen Welt statt. Gleichzeitig lief unsere Förderung aus, sodass das Zentrum kurz vor der Schließung stand“, erklärte Girgensohn. Seit 2012 ist die Finanzierung gesichert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Schreibzentrum bis 2020 als Teil des Zentrums für Schlüsselkompetenzen und forschendes Lernen.

Das Schreibzentrum berät seit 2007 neben Studierenden auch Promovierende beim Verfassen von Texten. Lehrende erhalten Informationen zum Einsatz von Schreibaufgaben als Lernmedium. Eigens ausgebildete studentische Beraterinnen und Berater helfen Kommilitonen und Kommilitoninnen zu formal gelungenen Seminar- oder Abschlussarbeiten. (LW)

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