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Prof. Dr. Dr. Ulrich Knefelkamp in den Ruhestand verabschiedet

Anlässlich seiner Verabschiedung erhielt Prof. Dr. Dr. Ulrich Knefelkamp am 19. Oktober eine Dankesurkunde von Uni-Präsident Prof. Dr. Alexander Wöll. Der Mittelalter-Historiker zählte zu den ersten Professoren, die 1994 an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät ernannt worden waren.

Prof. Dr. Dr. Ulrich Knefelkamp hatte seit April 1994 die Professur für mittelalterliche Geschichte Mitteleuropas und regionale Kulturgeschichte inne. Ab Mitte der 1990er Jahre befasste sich der Historiker mit der Geschichte der Kirchenbibliothek St. Marien, deren Bestände zu dem Zeitpunkt noch nicht professionell erschlossen waren. Gemeinsam mit Studierenden recherchierte und kartografierte er ab 2005 die Jakobswege östlich und westlich der Oder. Gefördert von der Europäischen Union integrierte das Projektteam diese historischen Pilgerrouten in das gesamteuropäische Streckennetz der Jakobswege.  

Die Geschichte der Viadrina ist Knefelkamp ein besonderes Anliegen. 1996 gründete er den „Förderverein zur Erforschung der Geschichte der Viadrina“, der sich der Geschichte der ersten brandenburgischen Landesuniversität, die von 1506 bis 1811 den Namen Universitas Francofurtensis trug, widmet. Knefelkamp hatte u. a. die Digitalisierung und Erschließung ausgewählter alter Drucke und Handschriften der ehemaligen Frankfurter Universitätsbibliothek in Wrocław initiiert und das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützte Projekt seit 2008 wissenschaftlich geleitet. Als die Universitas Frankofurtensis 1811 geschlossen worden war, wurden 28.000 Bände des Bestandes nach Breslau transportiert. Ein Teil der heute noch existierenden rund 5.000 Bände, darunter Bücher zur brandenburgischen, schlesischen und pommerschen Landesgeschichte, wurde durch die Digitalisierung wieder zugänglich gemacht.

Im Rahmen eines Seminars im Sommersemester 2015 machte Knefelkamp Studierende mit der mündlichen Überlieferung (Oral History) individueller Lebensgeschichten und der Biographieforschung vertraut. Die Studierenden befragten Personen aus ihrem Umfeld und erstellten selbst Biographien, die in das Archiv des Vereins „My Life – Erzählte Zeitgeschichte“ in die Bibliothek des Collegium Polonicum eingegangen sind und dort eingesehen werden können. (LW / MG)  


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