2. Werkstattgespräche und öffentliche Diskussionen
Aus der übergeordneten Frage nach Public History als Positionierung für oder gegen liberaldemokratische Prinzipien ergeben sich weitere Fragen: nach der Rolle von Erinnerungsinstitutionen und politischen Parteien in Umdeutungsaktivitäten; nach Zuspitzungen und Einhegungen von Konflikten; nach dem Verhältnis von regionalen zu nationalen und europäischen Perspektiven; und schließlich, inwieweit eine gemeinsame Erinnerung nötig und möglich ist?
Zur konkreten Umsetzung dieser Fragen sind folgende Themen sind je Werkstattgespräch geplant:
Werkstattgespräch 1 in Frankfurt (Oder), 17/18. November 2020: „Umkämpfte“ Public History – Perspektiven auf Theorie und Praxis in Gedenkstätten
- Welche Impulse kann die Gedenkstättenpraxis für das Konzept von Public History als Austragungsort geschichtspolitischer Dispute geben?
- Welche neuen theoretisch-konzeptionellen Ansätze aus der Public History bzw. memory politics-Forschung können für die Frage nach der regionalen
Ebene fruchtbar gemacht werden?
Werkstattgespräch 2 in Breslau, Februar 2021: Public History in pluralen Erinnerungskontexten und die Mobilisierung illiberaler Geschichtsdeutungen: Bedingungen, memory actors und Analyseebenen
- Unter welchen Bedingungen werden in pluralen Erinnerungskontexten illiberal-nationalistische Geschichtsdeutungen mobilisiert?
- Welche Rolle spielen Historiker*innen und Sozialwissenschaftler*innen im Wettstreit bzw. der Vermittlung zwischen liberalen und illiberalen Public
History-Projekten/Narrativen?
Werkstattgespräch 3 in Stettin, April 2021: Public History in historischen Kontexte
- In wie weit lässt sich eine Veränderung in den historischen Bezügen, die für die geschichtspolitischen Narrative relevant sind, seit den 1980er Jahren
erkennen? - Wenn nationa(listisch)e Geschichtspolitiken momentan Konjunktur haben, gibt es auch entgegengesetzte Strategien? Spielen transnationale
Ansätze (aus den 1990er und 2000er Jahren) noch eine Rolle?