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Viadrina Institut für Europa-Studien (IFES)

Veranstaltungen SoSe 2023


Kulturwissenschaftliches Europa-Kolloquium (IFES-Kolloquium)

Das Kolloquium findet zweiwöchentlich mittwochs von 18-20 Uhr (c.t.) im Raum LH 101/102 statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.


Termine

26. April 2023
18:00-20:00 Uhr (c.t.), Logensaal

Podiumsdiskussion in Kooperation mit B/ORDERS IN MOTION
Das Erbe (zeit-)historischer Verflechtungen und der Krieg: Ukraine und Russland nach 1991

Jan C. Behrends (EUV)
Oleksandra Bienert (Berlin)
Ruslana Bovhyria (Berlin)
Wolfgang Eichwede (Bremen)

Begrüßung: Eduard Mühle (EUV-Präsident)
Moderation: Anja Hennig (EUV)

Die Veranstaltung wird per Livestream übertragen.

Der russische Angriff auf die Ukraine offenbart nicht nur, wie aggressiv sich die Führung Russlands gegen Souveränität und Demokratiebestrebungen stellt. Er zieht auch radikal dort Grenzen, wo Kultur und Geschichte verflochten sind; für viele Menschen mit Wurzeln in beiden Ländern, aber auch für Forschende zu Osteuropa ein Dilemma. Mit dieser Podiumsdiskussion zum Semesterauftakt des Europa-Kolloquiums des IFES in Kooperation mit B/ORDERS IN MOTION gehen wir daher den Fragen nach, wie sich dieser eigene ukrainische Weg nach 1991 trotz vielfacher Verbindungslinien mit Russland erklären lässt und welche Rolle gleichzeitig (post-)sowjetische Verflechtungen damals wie heute spielen.

Es geht dabei auch um biographische Erfahrungen. So diskutieren hier Menschen unterschiedlicher Generationen miteinander: Prof. emer. Wolfgang Eichwede, der als Osteuropahistoriker bereits in den 1970er Jahren in der Sowjetunion forschte und Prof. Jan Clas Behrends, dessen Forschungsbiographie durch die post-sowjetischen Entwicklungen geprägt ist. Oleksandra Bienert hingegen, Doktorandin und Menschenrechtsaktivistin seit 2005 in Berlin, erlebte als Kind die Unabhängigkeit der Ukraine und beteiligte sich an der Orangenen Revolution, während die Doktorandin Ruslana Bovhyria als Studentin in der Westukraine Augenzeugin der Maidan-Revolution wurde.


10. Mai 2023
18:00-20:00 Uhr (c.t.), Logensaal

Author meets Critics
Gespräch mit Buchautor Jürgen Neyer: „Europa im Unfrieden. Soziale Konflikte und politische Umwälzungen in der europäischen Geschichte und Gegenwart

Jürgen Neyer (EUV)
Claudia Weber (EUV)
Michael Minkenberg (EUV)
Eva Heidbreder (Magdeburg)

Moderation: Sonja Priebus (EUV)

Die Veranstaltung wird per Livestream übertragen.

Die größte Herausforderung politischer Systeme liegt in ihrer Fähigkeit, den inneren sozialen Frieden zu bewahren. Anhand historischer Beispiele zeigt Jürgen Neyer, dass es in der europäischen Geschichte ein wiederkehrendes Muster sozialer Konflikte, übermäßiger Machtkonzentrationen und politischen Verfalls gibt – und dass die Europäische Union auf dem besten Weg ist, dieses Muster zu wiederholen. Mit einer Mischung aus theoretischen Reflexionen, historischen Darlegungen und aktuellen politischen Analysen weisen seine Rekonstruktionen einen Weg zu einem europäischen Neustart.


24. Mai 2023
18:00-20:00 Uhr (c.t.), GD 102, Gräfin-Dönhoff-Gebäude

Pani Odra? Von Flüssen als juristische Personen in der ökologischen Krise

Andreas Gutmann (Kassel)
Hans Leo Bader (München)
Matthias Schloßberger (EUV)
Estela Schindel (EUV)

Moderation: Anja Hennig (EUV)

Eine Aufzeichnung der Veranstaltung ist auf dem Medienportal der Europa-Universität Viadrina verfügbar und ein Bericht über die Podiumsdiskussion ist im Viadrina-Logbuch erschienen.

In den vergangenen Jahren haben Staaten wie Neuseeland, Ecuador, Kolumbien und Spanien Rechte der Natur in ihre Rechtsordnungen aufgenommen oder für Flüsse und Lagunen anerkannt. Was steht hinter den Forderungen, die Natur als Rechtsperson anzuerkennen? Gemeinsam mit den Gästen diskutieren wir, welche Fragen dies aus juristischer, philosophischer, anthropologischer und zivilgesellschaftlicher Perspektive aufwirft. Welche Möglichkeiten bietet die Rechtssubjektivität von Flüssen und Natur für den Umweltschutz? Inwieweit können Erfahrungen aus anderen Teilen der Welt für den Fall der Oder fruchtbar gemacht werden?


---> Abweichender Wochentag und Uhrzeit!
30. Mai 2023

16:00-18:00 Uhr (c.t.), LH 101/102

Öffentliches Interview mit dem Initiator von „OsobaOdra“ zusammen mit dem Seminar von Estela Schindel „Die Oder als juristische Person? Zur (Rechts-)Subjektivität von Flüssen und Natur“ (auf Polnisch mit deutscher Übersetzung)

Robert Rient (Wroclaw)

Moderation: Estela Schindel (EUV)


07. Juni 2023
18:00-20:00 Uhr (c.t.), LH 101/102

Zurück ins europäische Haus: Deutsche Kolonialgeschichte in Film und Fernsehen der 1960er Jahre

Wolfgang Fuhrmann (Gießen/Medellin)
Diskussant: Randall Halle (Pittsburgh)

Moderation: Estela Schindel (EUV)

Die Darstellung der deutschen Kolonialgeschichte ist mit wenigen Ausnahmen immer noch ein blind spot in der Film- bzw. Fernsehgeschichtsschreibung. Von nationaler Nabelschau über Kolonialrevisionismus bis hin zur Geschichtsklitterung und kritischer Berichterstattung, im deutschen Film und Fernsehen ging es selten wirklich um eine Aufarbeitung der Geschichte, sondern um das nationale Selbstverständnis Deutschlands. Ausgehend von einem Überblick über die wechselvolle Geschichte Afrikas bzw. der kolonialen Vergangenheit in den deutschen Medien, konzentriert sich der Vortrag auf die 60er Jahre, in denen das Aufeinandertreffen von verschiedenen Weltsichten deutlich wird. Der Blick zurück war zugleich der Blick nach vorn, um Deutschland in die europäische und die Welt-Gemeinschaft zurückzuführen. Damit ist die Darstellung des deutschen Kolonialismus und Afrikas in Film und Fernsehen Teil des Heimatfilmdiskurses und der Etablierungsgeschichte des Fernsehens als «neues» Leitmedium in der noch jungen Bundesrepublik.


--> verschoben auf WiSe 2023/24!
21. Juni 2023

Roundtable
Illiberal Politics and Academic Freedom

Moderation: Sonja Priebus (EUV), Zsuzsanna Végh (EUV)


12. Juli 2023
18:00-20:00 Uhr (s.t.), GD 102

Gesellschaftstransformation. (K)ein gehaltvoller Ansatz zur Analyse sozialen Wandels (im Osten Europas)?

Raj Kollmorgen (Zittau/Görlitz)
Timm Beichelt (MES/EUV)
Dagmara Jajeśniak-Quast (ZIP/EUV)
Amelie Kutter (MES/EUV)

Moderation: Anja Hennig (IFES/EUV)

Eine Aufzeichnung der Veranstaltung ist auf dem Medienportal der Europa-Universität Viadrina verfügbar.

Ein Impulsvortrag von Raj Kollmorgen mit Kommentaren von Timm Beichelt, Dagamara Jajesniak-Quast und Amelie Kutter

Nicht zuletzt das Ringen um das „Zukunftszentrum für deutsche Einheit und Europäische Transformation“ katapultierte den Transformationsbegriff wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Das IFES hingegen hatte sich als Nachfolge des „Frankfurter Institut für Transformationsstudien (FIT)“ von der modernisierungstheoretisch informierten Analyse sozioökonomischer Transformationsprozesse v.a. in Mittel- und Osteuropa nach 1989 verabschiedet und auf eine kritische Sicht auf Europäisierungsprozesse im „glokalen“ Maßstab verständigt.

Mit diesem letzten Kolloqiumstermin im Sommersemester 2023 laden wir nun herzlich ein, den Gehalt von Transformationsansätzen zur Analyse sozialen – und damit auch sozial-ökologisch wie ökonomischen Wandelns – im Lichte neuer Krisenkontexte neu zu diskutieren: Inwieweit taugen die Transformationsprozesse in Mittel- und Osteuropa auch als Referenz für die tatsächlichen bzw. angesichts der Klimakrise eingeforderten sozialen Wandlungsdynamiken? Braucht es konzeptionelle Neujustierungen oder "nur" ein neues Verständnis von Transformation?

 


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