Banner Viadrina

Interdisziplinäres Zentrum für Ethik

Bioethik & Medizinethik

Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt des IZE bilden die unter dem Oberbegriff der Bioethik versammelten Themen. Zu den bisherigen Veranstaltungen in diesem Spektrum zählen Symposien zu zentralen Fragen der medizinischen Ethik, wie etwa der Rationierung im Gesundheitswesen, der Ethik der modernen Geburtsmedizin, der ärztlichen Aufklärungspflicht und medizinischen Versuchen am Menschen.

In Kooperation mit dem brandenburgischen Landesamt für Ernährung und Landwirtschaft wurde 1998 das interdisziplinäre Symposium „Tiere ohne Rechte?“ veranstaltet – zugleich ein polnisch-deutscher Dialog zur Tierethik und den besonderen Problemen, die sich aus dem grenzüberschreitenden Tiertransport ergeben.

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung hat sich das IZE in den Jahren 1998-2000 an der Konzipierung und Durchführung einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe zu den Problemen und Chancen der Humangenomforschung beteiligt. Die Tagungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Strafrecht und Rechtsphilosophie der Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. Joachim Hruschka, Prof. Dr. B. Sharon Byrd) organisiert. Bei deren erster Veranstaltung wurden ethische und rechtliche Probleme der Genomforschung vor dem Hintergrund verschiedener Ethikkonzepte analysiert. Das zweite Symposium befasste sich im Einzelnen mit solchen Fällen der Gen-Ethik, die zuvor in Praxis oder Theorie bereits als problematisch aufgefallen waren. Auf dem dritten Symposium wurden Möglichkeiten der rechtlichen Regulierungen der Humangenomforschung diskutiert. Die reichhaltigen Ergebnisse dieser mehrjährigen Arbeit sind in dem am IZE mitherausgegebenen Jahrbuch für Recht und Ethik (JRE, Bde. 7, 9 und 10) dokumentiert.

Seit 1997 organisiert das IZE in Kooperation mit dem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. Josef N. Neumann) einen Arbeitskreis zu Fragen der Ethik und Wissenschaftstheorie der Medizin, insbesondere zu deren besonderen Problemen in den Transformationsgesellschaften Mittel- und Osteuropas. Die seitdem regelmäßig stattfindenden Tagungen des Arbeitskreises, die Expertinnen und Experten aus Medizin, Recht, Philosophie und Sozialwissenschaften zusammenführen, werden in den am IZE herausgegebenen Studien zur Ethik in Ostmitteleuropa veröffentlicht. Die fünf bisher erschienenen Bände (Medizinethik 1-5) vermitteln einen Einblick nicht nur in die besonderen Schwierigkeiten, die die Transformation des Gesundheitswesens in vielen Ländern Osteuropas mit sich bringt, sondern eröffnen darüber hinaus auch eine Perspektive auf Tradition und Gegenwart des medizinethischen Diskurses in Osteuropa. Dies gilt in besonderer Weise auch für das (in Medizinethik 3 veröffentlichte) Kolleg zu Fragen der medizinischen Ethik in Transformationskontexten, das das IZE, unterstützt durch die Otto-Wolff-Stiftung (Köln), im Jahr 2000 ausgerichtet hat.

Zur Zeit beteiligt sich das IZE an einem von der EU geförderten Forschungsprojekt zum Thema "Chimären- und Hybridforschung im europäischen und internationalen Vergleich" des Instituts für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik der Universitäten Heidelberg und Mannheim (IMGB).


Publikationen