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Institute for Central and East European Taxation

B/Orders in Motion: Real Estate

Der Zusammenbruch des amerikanischen Immobilienmarktes hat den Beginn der globalen Wirtschaftskrise seit 2007 markiert. Auch in Europa sind die Immobilienpreise in Spanien, Irland oder Dänemark in Folge der Krise stark gefallen. Diese Entwicklung zeigt die immense Bedeutung der Immobilienmärkte für die gesamte Wirtschaft. Während in der Vergangenheit im deutschen Immobiliensektor keine großartigen Preissteigerungstendenzen zu erkennen waren, hat sich diese Lage seit Ausbruch der Krise erheblich verändert: Steigende Inflationserwartungen einiger privaten Haushalte und niedrige Zinssätze für Bauvorhaben führen zu einer Flucht in Sachwerte und haben die Immobilienpreise erheblich ansteigen lassen. Davon sind insbesondere die Metropolen betroffen. Entsteht eine neue Blase auf dem deutschen Immobilienmarkt? Auf dem deutschen Häusermarkt scheinen bereits erste Blasen erkennbar. Um eine Immobilienbubble zu vermeiden, werden u.a. Anhebungen der allgemeinen Steuer bzw. der Grunderwerbsteuer für den deutschen Markt sowie eine schärfere Bankenregulierung diskutiert, um die Immobilienpreise zu beeinflussen.

In den Krisenländern gibt es ein Rekordhoch an Zwangsversteigerungen. Diese Zwangsversteigerungen führen i.d.R. zu einem Wechsel des Eigentumsrechts an der Immobilie. Somit werden Besitz- und Vermögensgrenzen verschoben, die teilweise einer höchstrichterlichen Rechtsprechung nicht standhalten. Erst im März 2013 urteilte der EuGH, dass Teile des spanischen Zwangsversteigerungsrechts unvereinbar mit dem EU Recht sind. Nach Meinung des EuGH muss es möglich sein, eine gerichtliche Zwangsmaßnahme solange auszusetzen, solange nicht einwandfrei feststeht, dass der zu Grunde liegende Hypothekenvertrag auch vereinbar mit nationalem und übernationalem Recht ist. Zuvor war der spanische Gesetzgeber schon tätig geworden und hat selbst Änderungen im Zwangsversteigerungsrecht vorgenommen. Somit wird deutlich, dass sich die Grenzen zwischen Bank und Darlehensnehmer bereits mehrfach verschoben haben und somit sowohl die Borders als auch die Orders in Bewegung sind. Spannend im Hinblick auf die Ursachen scheint zudem ein Vergleich der Entwicklung im Westen, in Deutschland, in Polen und in den anderen MOE-Ländern im Bereich der Immobilien.

Publikationen in referierten Zeitschriften:

  • Trencsik: Was von einer Idee übrig bleibt - Analyse systematischer Defizite der Investmentbesteuerung vor dem Hintergrund aktueller Reformüberlegungen, Steuer und Wirtschaft (StuW), 4/2014, 286-297

Publikationen in Fachzeitschriften :

  • Cichorek: Steuerliche Rahmenbedingungen einer privaten Immobilieninvestition in Polen, Recht der internationalen Wirtschaft (RIW), 8/2014, 507-513

  • Cloer/Conrath/Vogel: Operating Expenses in the Event of a Failed Start of a Permanent Establishment with Real Estate in the European Union, European Taxation (ET), 5/2014, 208 - 210

  • Hagemann/Kahlenberg: Steuerliche Behandlung von negativen Vermietungseinkünften im Lichte des Europarechts, Europäisches Wirtschafts- und Steuerrecht (EWS) 7&8/2013,  274-281

  • Kahlenberg: Passive Einkünfte aus der Grundstücksvermietung iSd § 8 AStG aus der Schweiz, Steuerrecht Kurzgefasst (SteuK), 24/2015, 542

  • Kahlenberg: Hinzurechnungsbesteuerung bei Vermietungseinkünften aus der Schweiz, Internationale Wirtschaftsbriefe (IWB), 21/2015, 780

Monographien und Sammelbände:

  • Trencsik: Besteuerung deutscher Immobilienanlagevehikel bei grenzüber­schreitenden Investitionen in der Euro­päischen Union, JOSEF EUL Verlag, 2014